HAU-Publikation Nr. 17

Der Maulwurf macht weiter. Tiere / Politik / Performance

Der sich den Blicken des Menschen entziehende Maulwurf, der durch sein Höhlen- und Hügeldasein gleichzeitig präsent und nicht-präsent ist, stand bereits für zahlreiche politische, literarische oder theoretische Metaphern Pate. So gibt beispielsweise Marx' "alter Maulwurf" den unermüdlichen Unterminierer, bei Kafka steht der "Riesenmaulwurf" für kognitive Dissonanzen und radikale Subjektivität, und Deleuze verabschiedet ihn gleich ganz zugunsten der Schlange, deren vielfache flexible Körperwindungen denen der Maulwurfsgänge deutlich überlegen seien. Um an diese facettenreiche Deutungsgeschichte anzuknüpfen, darüber hinausgehend aber auch grundsätzliche Fragen des Zusammenlebens von Mensch und Tier aufzuwerfen, entwickelt das Festival "Der Maulwurf macht weiter" (2017) die Bedeutungsvielfalt der tierlichen (Maulwurf-)Figur in der menschlichen Vorstellungswelt weiter. In den unterschiedlichen Interventionen von Künstler*innen und Theoretiker*innen schlagen wir einen Blickwechsel vor und versuchen Gängesysteme zu einem alternativen "Wir" freizulegen.

In der Publikation zum Festival findet sich ein Vorwort von Annemie Vanackere, dazu ein Text von Cord Riechelmann, Statements der beteiligten Künstler*innen und vielen Maulwurfs-Fotos.

Inhalt

Der Maulwurf macht weiter. Tiere / Politik / Performance

“Umwälzen, aufwühlen, ausgraben”
von Annemie Vanackere

“Maulwurf oder Schlange?”
von Cord Riechelmann

Biografien
Programmübersicht
Festivalkalender und Impressum

(c) HAU Hebbel am Ufer, September 2017