Geboren 1980 im australischen Melbourne, zog Ben Frost 2005 nach Reykjavík, wo er gemeinsam mit Valgeir Sigurdsson und Nico Muhly das Plattenlabel/-kollektiv Bedroom Community gründete. In seinen Alben wie „Steel Wound“ (2003), „Theory of Machines“ (2007) und „BY THE THROAT“ (2009) verbindet er komplex strukturierte Klangkunst mit radikaler, postklassischer Elektromusik, druckvolle physische Energie mit eingängiger Melodik, konzentrierten Minimalismus mit grimmigem Dark Metal. 2010 wählte Brian Eno ihn im Rahmen des Rolex-Mentorenprogramms aus. Ein Ergebnis der einjährigen Zusammenarbeit war „Music for Sólaris“, eine Interpretation des Tarkowski-Klassikers für die Sinfonietta Cracovia. Auch nach Ende des Programms arbeiten die beiden Musiker an gemeinsamen Projekten, im Tonstudio und außerhalb davon.
Frost arbeitet regelmäßig mit anderen Musikern und Künstlern zusammen: im Studio bei der Plattenproduktion, so mit Tim Hecker bei „Ravedeath, 1972“, mit Colin Stetson bei „New History Warfare“ oder bei diversen Veröffentlichungen von Bedroom Community; im Theater mit dem Regisseur Falk Richter und Choreografen wie Wayne McGregor/Random Dance, Akram Khan, Chunky Move; im Kino beim Soundtrack zu dem Cannes-Wettbewerbsfilm „Sleeping Beauty“ von Julia Leigh; und in der bildenden Kunst, wo er mit dem Künstler Richard Mosse für die 2013 erstmals auf der Venedig-Biennale gezeigte Multimediainstallation „The Enclave“ nach Ostkongo gereist ist. Die Kollaborationen zeugen von Frosts andauernder Suche nach neuen Wegen in der Verbindung von Musik, Technik, Körper, Performance, Text und Konzeptkunst, um die Funktionen und Praktiken der verschiedenen Kunstformen zusammenzubringen und zu verschmelzen.