Dragana Buluts Arbeit umfasst Choreografie und Performance. In ihrem choreografischen Schaffen begreift sie das Theater als Ort der sozialen Zusammenkunft und hinterfragt die unterschiedlichen Strukturen von Ästhetik, Ökonomie und Gefühlen und deren wechselseitige Verbindungen. Indem sie sich etablierte Formate aneignet, erschafft sie Performances, denen die Spannung zwischen dem Immateriellen und dem Materiellen, dem Dinglichen und dem Affekt zugrunde liegt, und erkundet den Raum zwischen Realität und Fiktion. Diese sozialen Choreografien machen die verschiedenen, oftmals übersehenen Prozesse der gesellschaftlichen Choreografierung unseres Verhaltens sichtbar. Bulut machte an der UDK Berlin ihren Masterabschluss in Solo/Dance/Authorship und entwickelt seit 2005 eigene choreografische Arbeiten, die in verschiedenen Institutionen gezeigt wurden, darunter dem HAU Hebbel am Ufer, dem Haus der Kulturen der Welt, dem Tanzquartier Wien, dem PACT Zollverein Essen und dem Museum Folkwang Essen. Aktuell beschäftigt sie sich im Medium der sozialen Choreografie mit der Kommodifizierung von Emotionen.