Heiner Müller, geboren am 9. Januar 1929 im sächsischen Eppendorf, gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er schrieb aber auch Prosa, Lyrik und Essays und gab zahlreiche Interviews. Nachdem er in den 1950er Jahren erste Erfolge mit sogenannten Produktionsstücken hatte, führte “Die Umsiedlerin oder Das Leben auf dem Lande” 1961 zu Aufführungsverboten und zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. In den 1970er Jahren arbeitete er als Dramaturg und Hausautor am Berliner Ensemble und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. In den 1980er Jahren konnte Heiner Müller, von Ost-Berlin aus, zwischen Ost und West hin- und herreisen; 1984 wurde er in die Akademie der Künste der DDR aufgenommen; 1986 erhielt er den Nationalpreis der DDR I. Klasse; 1988 wurde er wieder in den DDR-Schriftstellerverband aufgenommen. Nach dem Ende der DDR prägte er die Kultur- und Diskurslandschaft insbesondere als Regisseur, letzter Präsident der Akademie der Künste Berlin (Ost) ab 1990 und von 1992 bis 1995 als Intendant des Berliner Ensembles. Heiner Müller starb am 30. Dezember 1995 in Berlin. Zu seinen wichtigsten Auszeichnungen zählen der Büchner-Preis (1985), der Kleist-Preis (1990) und der Europäische Theaterpreis (1991). 1996 wurde Müller posthum mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet.