Nahawa Doumbia ist eine der populärsten Sängerinnen der südmalischen Region Wassoulou. Mit ihren Texten zu Liebe, der Stellung der Frauen in der Gesellschaft und der Situation afrikanischer Flüchtlinge in Frankreich wurde sie zu einem Sprachrohr der westafrikanischen Jugend. Ihr unvergleichlicher Gesang wird von den treibenden Didadi-Rhythmen ihrer Heimat begleitet. Entdeckt wurde die junge Malierin von Mitarbeitern des Kulturministeriums beim gemeinsamen Gesang mit ihren Freunden. Mit dem Song „Tinye De Be Laban“ setzte sie sich 1980 in Bamako bei der Youth Week durch, einem alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb mit Künstlern aus allen Regionen des Landes. Von da an ging es mit ihrer Karriere stetig bergauf, und es folgten Auftritte mit Künstlern wie Manu Dibango, Toure Kunda oder Miriam Makeba. Außerhalb Malis erschien ihre erste Platte 1989 unter dem Titel „Didadi“, produziert von Ibrahima Sylla und Boncana Maiga, den Begründern der modernen Manding-Musik. Die Jahrtausendwende war eine besonders produktive Zeit für die Sängerin; es entstanden unter anderem das gefeierte Album „Yaala“ sowie ein Crossoverprojekt mit dem französischen DJ und Produzenten Frederic Galliano. 2011 entschied sich der bekannte amerikanische Blogger und Musikethnologe Brian Shimkovitz für Nahawas frühes Tape „La Grande Cantatrice Malienne, Vol. 3“ von 1982 als erster Veröffentlichung seines frisch gegründeten Labels Awesome Tapes from Africa. Die Platte wurde weltweit begeistert aufgenommen.