Latifa Laâbissi studierte zeitgenössischen Tanz in Frankreich und am Cunningham Studio in New York. Als Performerin trat sie in Stücken von Jean-Claude Gallotta, Thierry Baë, Georges Appaix, Loïc Touzé, Jennifer Lacey und Nadia Lauro, Boris Charmatz und Robyn Orlin auf. 2008 gründete sie ihre eigene Kompagnie Figure Project. Zu ihren Choreografien gehören „Self Portrait Camouflage“ (2006), „Histoire par celui qui la raconte“(2008), „Loredreamsong“ (2010), „La part du rite“ (2012), „Écran somnambule“(2012), „Adieu et merci“ (2013) und „Pourvu qu’on ait l’ivresse“ (2016) auf. In ihren Arbeiten mischt Laâbissi unterschiedliche Genres und hinterfragt herkömmliche Formate. Sie bringt verschiedene Perspektiven jenseits der Bühne auf die Bühne – und gestaltet so eine anthropologische Landschaft aus Geschichten, Charakteren und Stimmen. Tänzerische „Codes“ werden gestört durch widerspenstige Körper, alternative Geschichten und zeitgezeichnete Material-Collagen. Laâbissis Arbeiten waren international bei Festivals und in zahlreichen Institutionen zu sehen, unter anderem beim Festival d’Automne (Paris) und dem Festival d’Avignon und in den Museen Centre Georges Pompidou (Paris), Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (Madrid), Taipei Fine Arts Museum (Taiwan), MoMA PS1 (New York) und Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica (Rio de Janeiro).