Im Winter des Jahres 1967 begann der Musiker und Künstler Conrad Schnitzler, auf Einladung des Wirtes Paul Glaser in zwei Räumen unter der damaligen Schaubühne am Halleschen Ufer, dem heutigen HAU2, das Programm zu gestalten. Mit Mitstreiter:innen betrieb er das Zodiak Free Arts Lab über ein Jahr lang als hierarchiefreien Raum für musikalische Experimente und interdisziplinären Austausch. Bis 1969 diente das Zodiak als künstlerischer wie sozialer Treffpunkt. Trotz des kurzen Bestehens kann es als initiierender Ort für zahlreiche musikalische Entwicklungen verstanden werden – vor allem für die kurze Zeit später entstehende “Berliner Schule”, deren Sound oft unter dem Begriff “Krautrock” zusammengefasst wird und der bis heute in diversen musikalischen Strömungen nachhallt. “Bildet Nischen! Rückkopplungen aus dem Zodiak Free Arts Lab” begibt sich auf Spurensuche und beleuchtet die Verbindungen aus politischen, sozialen und kulturellen Verhältnissen, die auf die Szene um das Zodiak einwirkten.
In der Publikation zum Festival "Bildet Nischen! Rückkopplungen aus dem Zodiak Free Arts Lab" (21.–26.9.2021) finden sich Essays von Patrick Hohlweck und Hendrik Otremba zur musikalischen und popkulturellen Einordnung des Zodiak Free Arts Lab sowie ein Interview zu den Fragen, was im Zodiak eigentlich passierte und welchen Einfluss es auf nachfolgende Generationen hatte – mit Elke Lixfeld, Alfred 23 Harth, Alexander Hacke und Andrea Neumann, geführt von Jens Uthoff.