Wen Hui ist Choreografin, Tänzerin und Dokumentarfilmerin und gilt als Pionierin des zeitgenössischen chinesischen Tanztheaters. Ursprünglich ausgebildet als Volkstänzerin, besuchte sie von 1985 bis 1989 die Abteilung für Choreografie der Pekinger Tanzakademie und war dann Choreografin im Orientalischen Lied- und Tanzensemble Chinas (Dongfang gewutuan). 1994 studierte sie Modernen Tanz in New York. Zusammen mit dem Filmemacher Wu Wenguang gründete sie Living Dance Studio, die erste unabhängige Tanztheatergruppe Chinas. In ihren Arbeiten experimentiert Wen Hui damit, den Körper als Strategie des Widerstands zu nutzen, um die Komplexität des Frauseins im kulturellen und alltäglichen Kontext der Zeit abzubilden. Wen Hui nahm an zahlreichen unabhängigen chinesischen und internationalen Festivals teil. Ihre Arbeiten werden an Theaterhäusern, Museen und in Kunstzentren gezeigt. 2021 erhielt sie den offiziellen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, die Goethe-Medaille.