Iranische feministische Revolutionär*innen, lateinamerikanischer “mulherismo”, kurdische “women’s liberation”-Bewegungen und ähnliche feministische Ansätze reduzieren sich nicht – so wie es liberale, vorwiegend westliche, feministische Agenden tun – auf Forderungen nach einem gleichen Anteil an der derzeit dominanten toxischen Lebensweise. Sie verstehen vielmehr das Patriarchat als intersektional verwoben mit Extraktivismus, staatlicher Gewalt und Kapitalismus. Für diese, zumeist den Kämpfen des Südens entspringenden Ansätze, ist Feminismus viel mehr als ein Ringen nach Gleichheit und individuellem Empowerment – er ist ein umfassendes politisches Projekt für Gerechtigkeit und strukturelle Transformation: Dekolonisierung und planetarische Care-Arbeit, politische Souveränität, Vergesellschaftung reproduktiver Arbeit und Demokratisierung alltäglicher Lebensverhältnisse.
Das Gathering versammelt prominente feministische Bewegungen, Forscher*innen und Kulturschaffende – lateinamerikanische Kollektive, kurdische, iranische und nordafrikanische Befreiungsbewegungen sowie queere und transfeministische Positionen – mittels eines kollektiven kuratorischen Prozesses.
Diskursive Engagements, Versammlungen, Gespräche und Workshops fokussieren auf Krieg, Grenzpolitik und Revolutionen, dekolonialen Ökofeminismus und die politische Ökonomie von “race”, feministischen Abolitionismus, Antifaschismus, geschlechtsspezifische Gewalt, hetero-cis-Normativität oder investigativen Journalismus. Gemäß dem Slogan der kurdischen Befreiungsbewegung wollen wir der Rückeroberung des Lebens und der Freiheit Ausdruck verleihen. Jin, Jiyan, Azadî!
Mit Sara A. Abbas, Parvin Ardalan, Delal Atmaca, Simone Dede Ayivi, Camille Barbagallo, Sandra Bello, Lara Bitar, Lorena Cabnal, Anna Carastathis, Luci Cavallero, Carmen Cariño, Christina Clemm, Andrea Dip, Dilar Dirik, Véronica Gago, María Galindo, Denise Garcia Bergt, Dalia Gebrial, Jule Govrin, Encarnación Gutiérrez-Rodríguez, Sabine Hark, Becka Hudson, Nesrine Jelalia, Liad Hussein Kantorowicz, Fatemeh Karimi, İida Käyhkö, Aysuda Kölemen, Agata Lisiak, Ewa Majewska, Erica Malunguinho, María do Mar Castro Varela, Zethu Matebeni, Débora Medeiros,Miriam Nobre, Eva von Redecker, Somayeh Rostampour, Evren Savcı, Jamile da Silva e Silva, Rub(én) Solís Mecalco, Myrto Tsilimpounidi, Nazan Üstündağ, Louise Wagner, Galina Yarmanova, Himmat Zoubi und Organisationen wie Casa Kuà, CENÎ – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V., Damigra e.V.– Dachverband der Migrant*innenorganisationen, Feminist Autonomous Centre for Research Greece, Feminists4jina, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V., International Women* Space, Jineoloji, medico international e.V., Missy Magazine, Maternal Fantasies, S.U.S.I. Interkulturelles Frauenzentrum, Transnational Feminism, Solidarity, and Social Justice, TranStyX: Tunisian Queer Art Project und anderen
“Beyond Equality: Feminisms Reclaiming Life” wird von einem in Berlin ansässigen Kollektiv von Frauen* kuratiert, die in Kämpfen wie der iranischen Revolution, der kurdischen Befreiungsbewegung, Diaspora- und Migrant*innenbewegungen sowie im feministischen antiextraktivistischen, medialen und künstlerischen Aktivismus zwischen Lateinamerika und Deutschland verortet sind. Das Kollektiv besteht aus Firoozeh Farvardin, Barbara Marcel, Camila Nobrega, Bahar Oghalai, Bafta Sarbo, Elif Sarican und Margarita Tsomou.