Spy on Me #5 – Enter: AI

9.–19.10.2024 / HAU1, HAU2, HAU3, HAU4

Mit: Lena Biresch & Nico Parisius, Constanza Carvajal, dgtl fmnsm, doublelucky productions, Choy Ka Fai, Sarah Fartuun Heinze, Clara Herrmann, Interrobang, Johannes J. Jaruraak alias “Hungry”, Janne Kummer & collaborators, Rik Lander & Phil D Hall, NewfrontEars, Agnieszka Polska, Theresa Reiwer, Thomas Ryckewaert, Sebastian Schneider, Agrupación Señor Serrano, Claudix Vanesix, Nora Wölfing

Die fünfte Festivalausgabe von “Spy on Me” gibt verschiedenen Verbindungen zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) mit dem Menschen eine Bühne. Trotz oder gerade wegen des apokalyptisch geführten Diskurses über KI lohnt es sich, darüber nachzudenken und herauszufinden, was wir (noch) in der Hand haben, um unsere Beziehung zur Technologie aktiv zu gestalten.

Die international eingeladenen Künstler*Innen suchen nach körperlichen und verbalen Ausdrucksmöglichkeiten für mathematische Prozesse, die den KI-Systemen zu Grunde liegen. Dabei betreten KIs sowohl sichtbar als auch unsichtbar die Bühne. Sie setzen sich in Beziehung mit dem Publikum und es entstehen gemeinsame Sprachen und Räume. So präsentieren die Künstler*innen performative Übersetzungen für die Kommunikation mit Technologie, immer im Bewusstsein der Leerstellen und Gefahren, die damit einhergehen. Es entsteht ein Austausch zwischen Mensch und Maschine, der die Technologie für das Publikum zugänglich macht. Eine Strategie, die wir auch in unserem KI-gestützten Alltag erfahren.

Aktuell investieren die großen Technologie-Firmen viele Ressourcen in die Entwicklung von emotionaler KI, einer Technologie, die auf die Bedürfnisse der User*innen zugeschnitten ist. Es werden maschinelle Nachahmungen für menschliche Emotionen, Affekte und Mimik gesucht. Ziel ist es, Maschinen nicht nur “intelligent”, sondern auch “empathisch” zu machen. Beispielsweise bedanken sich Chatbots für die Benutzung oder zwischenmenschliche Interaktion, wie das Gefühl von emotionaler Nähe, die bisher nicht durch Computer erzeugbar schienen, sind mittlerweile auch technologisch möglich.

Was macht diese Entwicklung mit unserem Verhältnis zur Technologie? Was bedeutet dies für einen Umgang im Theater? Und warum glauben wir den Gefühlen der Maschine, auch wenn wir wissen, dass sie fingiert sind?

Wie immer bei “Spy on Me” möchten wir mit dem Programm eintauchen in die Paradoxien des Umgangs mit Technologie und so sowohl offene und lustvolle als auch kritische Begegnungen fördern. Kunst hat die Möglichkeit, gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen, sie jedoch ihrem eigentlichen Zweck zu entziehen. In einer fürsorglichen Beziehung und im Glitch, im Nicht-Perfekten könnte eine Zukunft aufscheinen, in der KI nicht wie so oft prophezeit als Supermacht die Menschheit auslöscht, sondern für ein solidarisches Miteinander genutzt wird.

Das HAU präsentiert an zehn Tagen Theater, Performance, Dialog, Games und interaktive Installationen. Das HAU2-Foyer ist von Constanza Carvajal gestaltet. Zudem tauchen während des Festivals zahlreiche digitale Interventionen des Künstler*innenduos NewfrontEars, entstanden in einem gemeinschaftlichen Prozess mit einer KI, in der Stadt, im Theater, online und in der Festivalzeitung auf.

Festivaltrailer

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Termine

Bild: NewfrontEars, singing poster #1

“Spy on Me #5” ist ein Festival des HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Programm: Sarah Reimann und Annemie Vanackere / Inhaltliche Beratung: Sarah Diedro Jordão