Ein Auto rast 90 Minuten lang auf einen Abgrund zu. Auf den Klimakollaps? Auf das Ende der Menschheit? Oder fährt es doch ins Krankenhaus, um ein Kind zur Welt zu bringen? Die erste Theaterinszenierung der bildenden Künstlerin Agnieszka Polska, die mit dem renommierten Preis der Nationalgalerie Berlin ausgezeichnet wurde, ist ein hypnotischer Science-Fiction-Roadtrip. Eine Gruppe von Personen versucht, einen Ausweg aus dem autonom fahrenden Fahrzeug zu finden, welches niemals anhält. Die Darstellenden erkunden dabei eine Vielzahl von Rollen, Genres und Gefühlszuständen. Begleitet werden sie von einer überdimensionalen digitalen Puppe, die singt und ihre Bemühungen mit zarter Neugierde beobachtet. Während Landschaften vorbeirauschen, dreht sich unter atmosphärischer Musik alles um das verhängnisvolle Verhältnis von Mensch und Maschine. Es entwickelt sich eine Geschichte über die eigene Rolle in einem komplexen System, das menschliche und nicht-menschliche Akteur*innen und sozio-technische Infrastrukturen vereint.