Die Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen studierte ab 1999 in Amsterdam und Brüssel, wo sie im Sommer 2004 ihren Abschluss am Ausbildungszentrum für zeitgenössischen Tanz P.A.R.T.S. machte. Seit 2002 entwickelt sie eigene Arbeiten, u.a. “Manual Focus”, “50/50”, “to come”, “Why We Love Action” und “It’s in the air”. Viele diese Produktionen wurden im HAU Hebbel am Ufer und im Rahmen des Festivals Tanz im August gezeigt.
Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit Perspektivenwechsel und der Wahrnehmung des Körpers in unterschiedlichen Präsentationsrahmen. Neben ihrem künstlerischen Schaffen arbeitet Mette Ingvartsen an Rechercheprojekten zu Produktionsfragen der Darstellenden Künste mit. 2008 nahm sie an 6Months1Location teil, einem von Xavier Le Roy und Bojana Cvejić initiierten Projekt, das sich mit Fragen zu Ausbildung, Produktionsstrukturen und künstlerischem Austausch auseinandersetzte.
Die Arbeit an “evaporated landscapes” (2009), ein Stück für Schaum, Nebel, Licht und Sound, leitete eine Serie von Arbeiten ein, die sich mit der Idee künstlicher Natur beschäftigen und Choreographie auf nicht-menschliche Materialien ausweiten. Das Gruppenstück “The Artificial Nature Project” (2012), das 2013 am HAU zu sehen war, bringt den menschlichen Performer zurück auf die Bühne und entfaltet ein Netzwerk zwischen menschlichen und nicht menschlichen Akteuren. Die Performance beendet gleichzeitig den Zyklus über künstliche Natur.
2014 begann Mette Ingvarten mit einer neuen Serie an Arbeiten unter dem Titel Red Pieces. Das Solo “69 positions” (2014) und das Gruppenstück “7 Pleasures” (2015), welche 2015 im HAU zu sehen waren, beschäftigen sich mit der politischen Dimension von Nacktheit und Sexualität in unserer heutigen Gesellschaft. Beide Produktionen wurden vom HAU eingeladen.