Fearless Speech

Die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe “Fearless Speech” beschäftigte sich von 2016 bis 2018 mit Fragen des Kritischen in Kunst und Politik. Nicht nur politische und ethische Praktiken von gegenwärtigen Künstler*innen, die einen Raum der Möglichkeiten erschließen wollen, standen im Zentrum der Reihe, sondern auch Fragen nach anderen Formen der Künste und der Politiken. In der Spielzeit 2017/18 verabschiedeten wir uns von der Signatur Foucault im Untertitel, nicht aber von seinen Fragestellungen. 

Das HAU Hebbel am Ufer ging den Spuren Foucaults – der sich entschieden gegen Gefängnisse, gegen den justiziellen Apparat, die psychiatrischen Gutachten, die administrative Konstruktion von Identitäten, die Erzeugung von Gehorsam in Schulen oder Fabriken, die militärische Produktivität des Tötens oder die Sexualisierung der Individuen engagiert hat – weiter nach und befragte sie für die Gegenwart. Die parrhesia, die eine Form einer ästhetischen und intellektuellen Lebenspraxis darstellt und die der französische Intellektuelle dem individualisierten Wissen, dem "common sense" mit seinem Evidenz-Fetischismus entgegenstellte, war für ihn ein  "Wahr-Sprechen" in einer ganz konkreten Situation ohne vorab feststehende Absicherungen. Welchen Weisen des Geformtwerdens man sich wie widersetzen kann, aber auch das “Wissen der Leute” sollten im Zentrum der Reihe stehen. 

In der Reihe waren unter anderem Judith Butler, Didier Eribon, Loïc Wacquant, Rahel Jaeggi, Daniel Zamora, Ruth Sonderegger, Jace Clayton, Ekaterina Degot, Nick Srnicek, Serhat Karakayali, Kathrin Busch, Helmut Draxler, Ute Tellmann, Roberto Nigro und Alex Demirović zu Gast.

Termine

Eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe des HAU Hebbel am Ufer. 

Kuratiert von Pascal Jurt.