Im Rahmen der HAU-Veranstaltungsreihe “Fearless Speech”
Die Waffen der Kritik scheinen stumpf geworden zu sein. Dialektik wie Aufklärung werden mit dem Vorwurf konfrontiert, zu elitär, zu eurozentristisch, zu liberal zu sein. Beide haben so ihre begriffliche Faszinationskraft verloren. In der Tat greifen eindimensionale und lösungsgewisse Rhetoriken ohne Reflexion über die Bedingungen des je eigenen Sprechens zu kurz. Gleichzeitig gerät eine ziellose politische Positionierung in Gefahr, sich im Kreise zu drehen. Sie ist auf die Orientierung durch eine zumindest vage Idee eines aufklärenden Horizonts angewiesen. Weder die totale Verabschiedung von Kritik wird diesen Bedingungen gerecht noch die Zuspitzung im Sinne ihrer Radikalisierung. “Dialektische Aufklärung” könnte das Gebot der Stunde lauten, nicht im Sinne einer selbst wiederum “radikalen” Kritik eines instrumentellen Vernunftbegriffs, sondern als ein reflexives Verfahren hinsichtlich der unbewussten Motivationshorizonte, der sozialen und kulturellen “Kosten” und damit der intrinsischen Verdunkelung, die jede Aufklärung mit sich führt. “Dialektische Aufklärung” wird so weder als bevormundende Pädagogik noch als eine alle Widersprüche beseitigende Lösungsgewissheit verstanden. Sie rechnet mit ihrem eigenen Unvermittelten und schärft so die Waffen der Kritik.
Eine Veranstaltungsreihe des HAU Hebbel am Ufer.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.