Unter dem Titel “Portals” öffnet CTM 2023 Tore zu anderen Realitäten und zu den Realitäten Anderer. Sound und Musik transportieren die Zuhörenden in imaginäre Welten, aber auch in vergangene Zeiten oder zu realen Orten. Durch solche Portale und Wurmlöcher lässt sich eintauchen in utopische Sehnsüchte und kollektive Identitäten, in Geschichten und Geschichtsschreibungen oder in zutiefst persönliche Erfahrungen. Doch beim Nachdenken über Musik als Teleport und Praxis des “Worldbuilding” – dem Schaffen fiktionaler Welten – rücken unweigerlich auch Fragen des Zugangs in den Blick: Wer wird angesprochen? Wer erhält Zugang? Wie wird dieser Zugang reglementiert? Und wer verfügt überhaupt über welche materiellen wie immateriellen Ressourcen und Freiräume, um Portale und Welten unterschiedlichster Formen zu erzeugen?
In Konzerten, Performances und einem Diskursprogramm erforschen Künstler*innen die grundlegenden Funktionen, Voraussetzungen und die Ethik von Klang und Musik als Tore zu anderen Realitäten. Ein Schwerpunkt liegt bei dieser 24. Festivalausgabe auf elektronischer Musik aus Südasien sowie auf Kollaborationen zwischen afrikanischen und deutschen Künstler*innen. Im HAU1 zeigt das kongolesisch-schweizerisch-deutsche Kollektiv GROUP50:50 ein postdokumentarisches Musiktheater, das sich mit Fragen der Restitution und den politischen Verflechtungen ihrer Länder befasst. Die Klangportale des CTM 2023 umfassen die ganze Bandbreite von psychotropen Reisen, intimer Melancholie, Kriegserfahrungen, Zeremonien der Trauer und Erneuerung bis hin zu ausgewachsenen Clubnächten.
Komplettes Programm unter www.ctm-festival.de