Den Rechten geht es um Traditionen, sie zu bewahren, wiederaufzunehmen, neu als alt zu erfinden, historisch vergangen Geglaubtes in veränderter Gestalt auf die soziale Bühne zurückzurufen. Eine dieser Traditionen ist der Hass. Ein politisches Gefühl, verstreut und in Bewegung. Der rechte Hass hat immer ein Netzwerk, dadurch wird er stark und kommt zum Reden, Hetzen, Handeln. Einzelhasser:innen gibt es nicht, auch die Mörder:innen, wie in Halle oder Hanau, handeln aus und vor einer Gemeinschaft − wenn auch oft einer digitalen. Schon in der Weimarer Republik stellte Hass rechte politische Gemeinsamkeit her, aber wann trägt der historische Vergleich eigentlich? Und was bedeutet das für eine uns noch offen erscheinende Zukunft? Kommt man da wieder raus? Das Berliner Kollaborativ Futur II Konjunktiv kommt nach der Kooperation für das Festival “HEINER MÜLLER!” 2016 zum ersten Mal mit einer Premiere ans HAU. Die Inszenierung begibt sich in die Bedingungen und Erscheinungen des Hasses und ihre Folgen für die Gehassten, die ihr Recht auf selbstbestimmtes Leben gegen die Rechten stellen.