Ob es sich um einzigartige Leben oder tief verwurzelte Geschichten handelt, Mariano Pensotti hat eine Gabe für das Erzählen. “La Obra” erzählt die Geschichte von Simon Frank, einem polnischen Juden, der den Konzentrationslagern entkommt und sich in den frühen 1960er-Jahren in einem abgelegenen Dorf in Argentinien niederlässt. Dort beginnt er eines Tages auf einem Acker mit einem merkwürdigen Projekt: Er baut sein Zuhause nach – nicht etwa, um dort einzuziehen, sondern als Ausgangspunkt eines Theaterstücks, um sein früheres Leben nachzuspielen. Nach und nach dehnt sich die Szenografie um das Haus herum aus und wird zu den Straßen Warschaus, und die Dorfbewohner*innen, zu-nächst Zuschauende, beginnen, sich an den Aufführungen zu beteiligen. Das Stück wird ein großer Erfolg. Bis eines Tages alles aufgedeckt wird: Simon Frank ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Was kann man mit dieser Geschichte anfangen? Ein Theaterstück daraus machen, natürlich. Ein Stück im Stück entsteht. Das Publikum wird durch eine besondere, schwindelerregende Inszenierung so sehr mitgerissen, dass es große Schwierigkeiten hat, das Wahre vom Falschen zu trennen.