Als Höhepunkt ihrer langjährigen Beschäftigung mit historischen und zeitgenössischen Vorstellungen vom “Fremden” wendet sich Simone Aughterlony nunmehr den spezifischen sozialen Praktiken und Phänomenen bei der Aufnahme des:der Fremden zu. Ihr konzeptueller und emotionaler Blickwinkel bei der Performance “Remaining Strangers” wird bestimmt durch das antike griechische Konzept der Xenia, in dem es um das Verhältnis Fremde:r/Gastgeber:in geht, sowie dessen stets gesuchtes Gegenstück, die Xenophilie, das heißt die Liebe zum Unbekannten. Immer neue Anordnungen von Faltstühlen versprechen eine Ortsgebundenheit und ein vorübergehendes Angekommen-Sein, bis uns aufgeht, dass die Ressourcen zunehmend schwinden und anderen Zwecken zugeführt werden. Heute stellt sich mehr denn je die Fragen, wie wir einen Ort ohne die Zwänge des Eigentums begreifen können. Wie können wir zu etwas zurückkehren, dass niemals unser war, sondern uns nur eine gewisse Zeit zur Verfügung stand? Mit Klappstühlen und Mikrophonen als simplen Requisiten richten die von dem Musiker Hahn Rowe begleiteten Performer:innen Jen Rosenblit und Nic Lloyd einen Abend der ständigen Bewegung für ihre Gäste aus.
#HAUonline-Ersatzveranstaltung für die abgesagten Termine im Mai: “Autonomy Porn”