Im Rahmen von “THE COMET – 150 years W.E.B. Du Bois”
Anfang der 1990er Jahre tauchte der Begriff Afrofuturismus erstmals auf und versuchte die zeitgenössische Schnittstelle zwischen Race, Technologie und Kunst zu erklären. In der letzten Dekade ist eine neue Welle des Afrofuturismus entstanden, die als „Technogenese der Schwarzen Identität des 21. Jahrhunderts” beschrieben wird. Was dies im Einzelnen bedeutet und wie die Black Speculative Arts Movement (BSAM) daraus hervorging, werden wir von Prof. Dr. Reynaldo Anderson, Mitbegründer und Direktor von BSAM erfahren, der eine Keynote halten wird.
Als Dekolonialisierungsprojekt geht Afrofuturismus 2.0 weit über Literatur und Ästhetik hinaus und weist in eine Richtung, die es erlaubt, Gegengeschichten zu imaginieren und Wissenslücken zu füllen. Denn Afrofuturismus 2.0 kann nicht mehr außerhalb einer Widerstandspolitik verstanden werden, sondern stellt die vermeintliche Autorität eurozentrischer Weltanschauungen in Frage und argumentiert, dass Schwarze Menschen die primären Interpret:innen Schwarzer Leben und einer Schwarzen Zukunft sein sollten. Wie Schwarze Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, sich der Bewegung anschließen können, wird Natasha A. Kelly im anschließenden Gespräch mit dem BSAM-Direktor und den internationalen BSAM-Mitgliedern, Quentin VerCetty (Kanada) und Florence Okoye (UK) ausloten.
Im Anschluss feiert der afrofuturistische Kurzfilm "Static" in Anwesenheit des Filmemachers David Kirkman seine Deutsche Premiere.
Als sein Vater als Bürgermeister der Stadt kandidiert, hat Virgil Hawkins Mühe, mit seinen neu entdeckten Superkräften seinen Platz in der Welt zu finden. Alles gerät in Gefahr als entdeckt wird, dass einige der Gang-Aktivitäten der Stadt direkt mit den Machthabern verbunden sind. Veränderung ist niemals einfach, und so ist der junge Held bereit für den Kampf seines Lebens.
Laufzeit: 40 Minuten / Englisch
Reynaldo Anderson ist derzeit Associate Professor für Kommunikation und Leiter der geisteswissenschaftlichen Fakultät an der Harris-Stowe State University in Saint Louis, USA. Gleichzeitig ist er der Executive Director und Mitbegründer der Black Speculative Arts Movement (BSAM), einem globalen Netzwerk von Künstler:innen, Intellektuellen und Aktivist:innen, die sich dem Afrofuturismus verschrieben haben. Anderson ist Mitherausgeber von „Afrofuturism 2.0: The Rise of Astro-Blackness” (Lexington), Mitherausgeber von „Cosmic Underground: A Grimoire of Black Speculative Discontent “ (Cedar Grove Publishing), und Mitherausgeber von „Black Lives, Black Politics, Black Futures”, eine Sonderausgabe von TOPIA: Canadian Journal of Cultural Studies.
Quentin VerCetty ist ein preisgekrönter „Visual Griot“ (Geschichtenerzähler) und Kunstvermittler aus Montréal, Kanada. In einer Afrotropie entstehen seine digitalen afro- technologischen und fotografischen Vorstellungen von Afro-Technofossilien und Karnevalsumzüge die einen Dialog herstellen, der die ideale Gesellschaft für Schwarze Menschen mit den bestehenden Gesellschaften in Kontrast setzt. Derzeit arbeitet Quentin an einem Buch mit dem Titel „Outside In the Republic“ und hofft, mit seinem Master in Art Education eine nachhaltigere positive öffentliche Darstellung von Menschen afrikanischer Herkunft weltweit zu erreichen.
Florence Okoye ist eine User Experience Designerin, die an der Schnittstelle von kritischem Design und technischer und sozialer Gerechtigkeit arbeitet mit großem Interesse an allen Dingen rund um Open Access, Computermodellierung und Technologiephilosophie. Seit 2015 kuratiert sie Veranstaltungen für AfroFutures_UK, erforscht den AfroFuturismus und die Schnittmenge von Race und Technologie, mit besonderem Fokus darauf, wie Technologie die Neudefinition der Schwarzen Identität beeinflussen kann.
David Kirkman ist in Ferguson aufgewachsen, wo er sehr schnell zu einer Ikone geworden ist, nachdem er bereits im zarten Alter von 23 Jahren ausverkaufte Screenings für seine preisgekrönte Arbeit feierte. Kürzlich gewann er für sein Werk den Gentleman Jacks Reel to Real Kurzfilm Award und wurde in verschiedenen Media Outlets vorgestellt.
Ein Projekt von Natasha A. Kelly in Zusammenarbeit mit HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch: Bundeszentrale für politische Bildung, the Hutchins Center for African & African American Research at Harvard University.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.