“After Life” ist das zweite Duett der Biofiction Trilogie, das die Biografie eines Körpers anhand von existentiellen Zuständen nachzeichnet: Hier erzählt der Körper von seiner Gegenwart in Fleisch und Blut, von seinem Leben nach dem Tod und seiner (un)möglichen Zukunft. In “After Life” erscheinen die Performer:innen als verschleierte post-Körper, die über dem schweben und das heimsuchen, was als Rückseite der Raumstruktur zu erkennen ist, in der das erste Duett “Show & Tell” gespielt hat.
Nic Lloyd trifft auf der Bühne auf Simone Aughterlony und ihre ikonische Darstellung des Körpers und der Seele. Zusammen hinterfragen sie eine zeitgenössische Konzeptualisierung des Körpers und untersuchen dabei, wie diese sich zu unseren Gedanken und Vorstellungen vom möglichen Weiterleben des Körpers nach dem Tod verhalten.
Die Beiden mögen die Idee eines ewigen und sich ständig verändernden Körpers und vertrauen darauf, dass die Seele im Körper wohnt. Wo sonst sollte sie Zuhause sein? Sie durchlaufen die körperlichen Stufen des Zerfalls in der Hoffnung, eine detaillierte Geschichte des Körpers zu schreiben – eine Geschichte, die bis in die Zukunft reicht und diese fortlaufend verändert. Denn wie sollten sich das Verlangen und die Sehnsüchte, die wir in unserem Leben erfahren, äußern, wenn sie keinen Körper mehr haben, der sie erfüllen könnte?
In der statischen Ewigkeit ist unsere Existenz nicht mehr zeitlich gebunden. Sie gleicht dann eher einem lebendigen Wartezimmer. Hier wird Musik gespielt, Soul natürlich. An diesem Ort ist die Existenz von Identitäten weiter gefasst und polymorpher als in den Horrorgeschichten, die über die Lebenden erzählt werden.
Im Anschluss an die Vorstellung am 18.4.: Talk mit Bettina Knaup, Simone Aughterlony, Nic Lloyd und Jen Rosenblit.