Die Choreografen Kadir “Amigo” Memis und Jecko Siompo experimentieren in ihrem ersten gemeinsamen Stück “Cabdance” mit Tanz im limitierten Raum. Unterdrückte Sehnsüchte, unterschiedliche Lebenseinstellungen und kulturelle Hintergründe treffen aufeinander. Jecko Siompo stammt aus Papua und wuchs mit vielen verschiedenen Formen der lokalen Tanzkultur auf, aus denen er in Verbindung mit urbaner Hip-Hop-Kultur sein Markenzeichen entwickelte, den “Animal Pop”. “Amigo” gilt als einer der Hip-Hop-Pioniere Deutschlands. Vor vier Jahren lernten sie sich in Berlin kennen. Die Idee für “Cabdance” entstand, während sie mit dem Taxi in Jakarta im Stau standen. Der Kontrast der Lebensbedingungen in beiden Städten war der Ausgangspunkt, die räumlichen sowie gedanklichen Begrenzungen menschlichen Zusammenlebens gemeinsam mit einem Ensemble aus acht indonesischen und deutschen Tänzern zu erforschen. Indonesiens Hauptstadt ist der Inbegriff von Stau und Verkehrsinfarkt und steht im drastischen Gegensatz zum Verständnis von Freiheit und Wohlstand der Europäer. Moderne Tanzstile treffen in “Cabdance” mit traditionellen Tänzen aus der türkischen und indonesischen Kultur aufeinander und schaffen neue Bewegungsmuster. Auf der Bühne werden die Tänzer in einem Glaskasten zusammengepresst. Wie die Bewohner der Städte kämpfen sie mit der Angst vor Bedrängung und sehnen sich gleichzeitig nach Austausch und Zusammenleben. Passen sie sich an oder brechen sie aus?
Proben zu "Cabdance" (via youtube)
Produktion: Kadir “Amigo” Memis. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Goethe-Institut Indonesien. Gefördert durch den Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und das Nationale Performance Netz (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.