Wie sieht es aus, wenn Moos tanzt? Was kann ein Körper sein, wenn er sich nicht in menschlichem Fleisch und Knochen manifestiert? Und auf welcher Ebene findet das Körperliche statt? Im Zentrum des immersiven Tanzstückes “Mossbelly” steht die Praxis der Pflanzenzerreibung, auch “Trituration” genannt. Diese Praxis erlaubt es, durch mehrstündiges Zerreiben einer bestimmten Pflanze in einen geteilten Resonanz- und Dialograum mit dieser zu gelangen. “Mossbelly” ist aus einer langjährigen, tiefen Auseinandersetzung von Angela Schubot mit Moos entstanden und kreiert eine Bewegungssprache, die ganz vom Moos gegeben, inspiriert und durchdrungen ist. Die Arbeit markiert ein neues Kapitel in ihrem Werk. Zum ersten Mal choreografiert die Künstlerin eine Gruppe von Tänzerinnen und nähert sich mit spezifischen Methoden der Begegnung pflanzlichen Wesenheiten. Diesen Neuanfang würdigt Angela Schubot mit der Änderung ihres Künstlerinnennamens: Sie nimmt den Namen ihres längst vergessenen Großvaters an, der ihr von den Pflanzen lebhaft ins Gedächtnis gerufen wurde: Vitovec.