Wer interessiert sich schon für die Stellung des Menschen, wenn wir zum Mond fliegen können? Ausgehend von Hannah Arendts Fragestellung taucht “Moonstruck” in die dunkle Seite der Renaissance ein zu der auch die territoriale Expansion der westlichen Kolonialmächte gehört. Lange bevor die gegenwärtigen Weltraumbarone zum Mond geflogen sind, diente er Kolumbus oder den spanischen Konquistadoren als Projektionsfläche, als phantasmagorische Kolonie. Inspiriert von Jun'ichirō Tanizakis Essay “In Praise of Shadows” zelebrieren Ariel Efraim Ashbel & friends das performative Potenzial der Dunkelheit, ihrer Texturen und Nuancen, in einem Zusammenspiel von Performer:innen, Licht, Objekten und Sound. Auf einer wahnwitzigen Reise durch ein zerklüftetes Terrain sich widerspiegelnder Flächen, die ebenso seltsam wie humorvoll ist, begegnen sich die Licht - und Schattenseiten der terrestrischen Mondsucht. Während schemenhafte Roboter zu sanfter Harfenmusik tanzen, tauschen Martha Graham und Königin Isabella im Dämmerlicht Zärtlichkeiten aus. Eine tosende Show voller kosmischer Wetterwechsel, die Fantasien und Trugbilder des westlichen Humanismus hervorholt, um sie letztendlich mit der Wirklichkeit des Planeten zu konfrontieren, auf dem wir Zuhause sind.