Die Berliner Choreografin und bildende Künstlerin Antonia Baehr kreiert lust- und humorvolle Inszenierungen, die einen anderen Blick auf die Gesellschaft eröffnen. Für das vermeintlich Vergessene und mögliche Andere entwickelte sie neue Formen des Spektakulären. Dabei verwehren sich ihre Performances einfachen Zuschreibungen und klischeehaftem Schubladendenken. So auch in ihrer Erfolgsproduktion “Abecedarium Bestiarium – Affinitäten in Tiermetaphern“, die 2013 am HAU gastierte. Antonia Baehrs neue Arbeit “Misses und Mysterien“ ist in Zusammenarbeit mit der Tänzerin und Performerin Valérie Castan entstanden, die sich jüngst durch Audio-Beschreibungen von Tanz-Stücken für Sehbehinderte einen Namen machte. Gemeinsam haben sie Schilderungen imaginärer Tänze verfasst, die auf der Bühne mit Aktionen des Performers William Wheeler überlagert werden. Die Aufführung wirbelt Bilder und ihre Beschreibungen durcheinander und setzt sie in eine unauflösbare Beziehung zueinander. Die scheinbare Eindeutigkeit der Sprache wird in diesem Spielkabinett der Bildproduktion ad absurdum geführt und hinterlässt ein produktives Unbehagen. “Misses und Mysterien“ ist gleichzeitig eine Choreografie und ein Hörspiel, in der Repräsentationsstrukturen im Theater an ihre Grenzen getrieben werden.
Produktion: make up productions. Koproduktion: Kampnagel (Hamburg), Buda Kunstencentrum (Kortrijk), PACT Zollverein (Essen), Theater Freiburg, Festival Uzès Danse (Uzes), NATIONALES PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Unterstützt durch: Berliner Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten, ausland / berlin im Rahmen des Residenz-Programms, fabrik Potsdam im Rahmen des Artists-in-Residence Programms.