Berlinale

Schaufenster im Kalten Krieg. Neue Forschungen zur Geschichte der Berlinale in der Ära Alfred Bauer (1951-1976)

Öffentliche Paneldiskussion

  • Dialog

Im Januar 2020 wurde durch Medienveröffentlichungen aufgedeckt, dass die Rolle des ersten Direktors der Berlinale, Alfred Bauer, in der Reichsfilmintendanz, der zentralen Institution zur Steuerung der Filmproduktion im NS-Regime, bedeutender war als bislang bekannt. Alfred Bauer war von 1951 bis 1976 Direktor der Berlinale und damit einer der wesentlichen Akteure beim Aufbau des Festivals.
Die Berlinale-Leitung setzte umgehend die Auszeichnung Silberner Bär – Alfred-Bauer-Preis ab und beauftragte das unabhängige Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ), Alfred Bauers Position in der NS-Filmbürokratie näher zu untersuchen. Die im September 2020 veröffentlichte Vorstudie des IfZ belegte, dass Alfred Bauer während seines Entnazifizierungsverfahrens von 1945–47 durch bewusste Falschaussagen, Halbwahrheiten und Behauptungen die Bedeutsamkeit seiner Rolle während der Nazizeit verschleiert hatte. Die IfZ-Studie kam zu dem Schluss, dass Bauer nicht wie von ihm behauptet ein Gegner des NS-Regimes gewesen war, sondern dass er durch seine Rolle im NS-Filmwesen zur Stabilisierung und Legitimierung der NS-Herrschaft beitrug.
Aufgrund der neuen Erkenntnisse stellte sich die Berlinale-Geschäftsführung die Frage, wie sich der Blick auf die Gründungsjahre der Berlinale durch sie verändert, und ob die NS-Verstrickungen Bauers Auswirkungen auf die Gestaltung des Festivals hatten. Der Fall Bauer gehört zu den Forschungslücken in der historischen Aufarbeitung der Nachkriegs-Filmbranche. Das IfZ wurde daher beauftragt, die Studie zu erweitern.
Weitere Informationen gibt es hier

Anlässlich der Veröffentlichung der erweiterten Studie lädt die Berlinale am 2. November um 18:30 Uhr im HAU  Hebbel am Ufer zu einer Paneldiskussion ein.

18:30 Uhr Begrüßung durch Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin der Berlinale
Impulsreferat von Dr. Andreas Malycha (IfZ)

18:50 Uhr Paneldiskussion
Moderation: Prof.Dr. Andreas Wirsching (Direktor IfZ)

Teilnehmer*innen:
Dr. Stefanie Mathilde Frank (Stellvertretende Direktorin der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, Institut für Medienkultur und Theater, Köln)
Annekatrin Hendel (Produzentin, Regisseurin)
Dr. Wolf-Rüdiger Knoll (IfZ)
Dr. Felix Moeller (Historiker, Produzent, Regisseur)

Termine

Vergangen
Mi 2.11.2022, 18:30 / HAU1

Credits

Die Paneldiskussion findet in Kooperation mit dem IfZ München-Berlin statt.

Spielorte

HAU1
Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.

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