SoftMachine: An expedition across the choreographic landscape of Asia
Ausstellung mit Auszügen aus Videointerviews von 86 Choreografen aus 5 asiatischen Ländern
Sophiensaele, Foyer Festsaal | 14.–16.8. + 21.8. + 22.8., 15:00–20:00
Den aktuellen Stand von Tanz in Asien dokumentiert der Choreograf und Tänzer Choy Ka Fai seit 2012 in seinem Multimediaarchiv und Performancezyklus „SoftMachine“. Anlass für das Projekt war ein exotisierendes Promotionvideo, das die Zukunft des zeitgenössischen Tanzes in Asien voraussagte. Choy Ka Fai beschloss, dokumentarisch den kulturell höchst diversen Status von zeitgenössischem Tanz in fünf asiatischen Ländern zu erfassen – unabhängig von westlichen akademischen Diskursen. Vier Jahre später hat er 88 Videointerviews mit Choreografen, Tänzern und Kuratoren aus China, Japan, Indien, Indonesien und Singapur geführt. Entstanden sind zudem vier Performances, in denen die Choreografen ihre Version und Vision von zeitgenössischem Tanz in Asien zeigen. In der Doppelvorstellung „SoftMachine: Rianto & Surjit Nongmeikapam“ sind zwei dieser Performances in Berlin zu sehen.
Der Indonesier Rianto ist auf den traditionellen erotischen Lengger-Tanz spezialisiert, in dem er mit einer Cross-Gender-Performance die männlichen Zuschauer zu verführen sucht. Auch in anderen javanesischen Tanzformen versiert, lebt Rianto seit 2003 in Tokyo. Seine „SoftMachine“-Performance erkundet die Spannungen zwischen traditionellen und zeitgenössischen choreografischen Praktiken, von männlich und weiblich, urban versus ländlich.
Surjit Nongmeikapam hat klassische indische Tanzformen und Kampfkunst erlernt. Er ist einer der ersten Tänzer im indischen Manipur, der mit zeitgenössischem Tanz experimentiert. Seine „SoftMachine“-Performance ist explizit für ein europäisches Publikum gedacht und entlarvt künstlerische Strategien, Marketingideologien und den heiklen Versuch, sich selbst zu exotisieren.
SoftMachine: Rianto (Documentary + Performance) SoftMachine: Surjit (Documentary + Performance)
Dauer: 30min + 40min (Doppelabend)
SoftMachine entstand im Auftrag von Esplanade – Theatres on the Bay, Singapur, im Rahmen des da:ns festival 2015.
Die Arbeit an dem Projekt wurde gefördert vom National Arts Council, Singapur, mit Unterstützung von: TheatreWorks, Singapur; danceBox, Kobe; Kyoto Experiment; Attakkalari Centre for Movement Arts, Bangalore; und Living Dance Studio, Peking.
Das digitale Archiv zu SoftMachine wird unterstützt von deSingel, Antwerpen.