Installation von: Laura Welker & Ehsan Morshed Sefat
Sprache ist fließend. Sie ist ein System von Zeichen, Klängen und Gesten, durch die eine Gemeinschaft sich über Bedeutungen verständigt. Die Konventionen der Kommunikation sind in einem ständigen Wandel und verändern und formen die Art und Weise, wie wir die Welt sehen (und miteinander teilen). “Word Play” trägt das Gespräch über diese Vokabulare – von Musik und Film, Kunst und Digitalkultur – in den Theaterraum HAU Hebbel am Ufer und hält, was der Titel verspricht: Wir performen mittels, rätseln über und – vor allem – spielen mit Worten und ihren endlosen Konstellationen.
Im Lauf von zwei intermedialen Abenden mit Musik, Text und audiovisuellen Performances werden Künstler:innen, Autor:innen und Musiker:innen das Narrative in unserer von Technik dominierten Welt erkunden. Das Non-Lineare, Bruchstückhafte und Unzusammenhängende zeitgenössischen Erzählens wird greifbar in einer Installation von Laura Welker und Ehsan Morshed Sefat, einem riesigen Puzzle, das sich durch die Räume des HAU2 zieht. Die mit Zeichnungen, Zitaten, Memes und Witzen bedeckte Arbeit lädt die Besucher:innen auf spielerische Weise ein, sich nicht allein in diese zerstückelte Geschichte der Künstler:innen und Performer:innen zu begeben, sondern sie auch auseinanderzunehmen und zu einem unvollständigen Bild der kollektiven Gegenwart wieder zusammenzusetzen.
1. Word Play I am Freitag
Freeka Tet präsentiert unter dem Titel “Uncanny Valley” eine audiovisuelle Performance mit elektronischen Störimpulsen und Verzerrungen. Der Titel stammt von einem Essay des japanischen Robotikers Masahiro Mori, in dem er beschreibt, wie nicht menschenähnliche Roboter auf Empathie stoßen, indessen größere Ähnlichkeit zunächst eher Schrecken hervorruft. Der Künstler filmt sich selbst und bearbeitet sein Bild mit Echtzeit-Effekten, die für Grauen sorgen. Steph Kretowicz crossmediale Performance/Lesung “Dear (Insert Name Here)” zeigt Kommunikation und Sprache als Instrumente der Offenheit und Intimität, aber auch der Täuschung und Vermeidung. Die Autorin, Redakteurin und Journalistin stützt sich auf ihre bisherige nicht-fiktionale literarische Praxis und ihr interdisziplinäres Engagement im dezentralen Erzählen, um in einem unglaubwürdigen Brief an eine verflossene Liebe ihr Verhältnis zu sich selbst und anderen Menschen zu untersuchen.
Die punkinspirierte Gitarrenmusik von Alpha Maid nimmt die Post-Hardcore-Erschütterungen durch Nirvana zu Beginn 1990er und Fugazi und Shellac an der Wende zum 21. Jahrhundert auf. In der Beschäftigung mit Themen wie Überwachung, Kontrolle und Macht verknüpft sie ihre aktualisierte und intensivierte Version der Rockmusik mit elektronischen Elementen, um von den in ihrem Umfeld herrschenden sozialen Ängsten zu sprechen. Claudia Pagés’ “Arrela’t nena, arrela’t” ist eine in Szenen verfasste und gesprochene Geschichte, in der die Künstlerin die Sprache und Objekte des von ihr sogenannten “self-storage Logistik-Punks 2019” der App-gesteuerten Ökonomie zusammenträgt. Der Text zeichnet die Wege und Systeme der Distribution und Zirkulation nach, die die Stadt modellieren.
Weitere Informationen: http://3hd-festival.com/
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.