Im Rahmen von “CTM 2019 – Persistence”
Aus der Zusammenarbeit des mittlerweile in Paris lebenden Duos 9T Antiope (Sara Bigdeli Shamloo und Nima Aghiani) und dem visuellen Künstler Rainer Kohlberger ist das Stück “Nocebo” entstanden. Der Begriff beschreibt die beeinträchtigende bis krankmachende Wirkung negativer Erwartungen von Patient*innen gegenüber ihren Therapien. 9TAntiope und Kohlberger erzählen “die Geschichten von Menschen, die aufgegeben, sich in vollständige Isolation und letztlich in ein freiwilliges Koma zurückgezogen haben”. Durch Bilder, Sound und Text imaginieren die Künstler*innen Bilder aus dem komatösen Innenleben. Die audiovisuelle Komposition ist die Reflektion eigener Erfahrungen mit nahestehenden Personen in einem solchen vegetativen Zustand. Das Stück feiert bei CTM 2019 seine Berlin-Premiere, nach erstmaliger Aufführung beim SET x CTM Festival im Juli 2018 in Teheran. Die Kollaboration ist eine von mehreren Auftragsarbeiten, die im Rahmen der fortlaufenden Kooperation des CTM Festivals mit dem iranischen SET Experimental Art Festival entwickelt wurde.
Der österreichische Künstler Stefan Fraunberger stellt neues Material seines mittlerweile zwei Dekaden andauernden Langzeitprojekts “Quellgeister” vor, das sich als eine alchemistische Forschung über den “Einfluss von Natur auf Kultur“ versteht. “Quellgeister” unternimmt eine klangliche Archäologie von Zeit und Witterung veränderter Orgeln in verlassenen transsilvanischen Kirchen. Fraunberger sieht diese Instrumente in den liminalen Bereichen “jenseits von Natur und Kultur” und zugleich in kulturellen Wüsten europäischer Gegenwart verortet. In Aufnahme-Sessions in den verfallenen Kirchen versucht er die Instrumente in ihrer sonischen Entrückung spielerisch zu erkunden, um das erarbeitete Material von “hinter dem Vorhang der Moderne” später in anderen Räumen wiederzugeben. Die Arbeit an den Instrumenten ist kein musealer Versuch einer sentimentalen Renovierung des Verlorenen. Vielmehr ist das Projekt eine Spekulation über die zunehmend unmenschliche Identität des Fortbestehens der Dinge und über eine post-humane Zukunft, in der die Natur machtvoll in das Kontrollphantasma der Moderne interveniert.
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
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