Seriösen Prognosen zufolge wird der Fernseher zum Ende des kommenden Jahrzehnts aus den Haushalten verschwunden sein. Die sogenannte 'cord cutting revolution' beschreibt das Phänomen, dass die Abonnentenzahlen für Sendungen, die durch Kabel und Satellit in linearer zeitlicher Folge übertragen werden, weltweit rapide zurückgehen. Die globale Ausbreitung von Video-Streaming löst Konsum und Nachfrage aus dem zeitlichen Diktat der TV-Programme. Zeit für ein Klagelied auf den Tod des Fernsehers, den Freund der Familien und Weggefährte von Alleinstehenden.
Beherzt stimmen die Performer Fabian Holle, Baly Nguyen, Damian Rebgetz und Melanie Jame Wolf die "Elegy for Television“ an: Werfen letzte Blicke zurück, trauern um die Struktur, die das Fernsehprogramm ihrem Alltag verlieh, zelebrieren die Befreiung von dessen Diktat und honorieren das Verschwinden. In einem Mosaik von Reenactments, fragen sie nach den Ritualen des Fernsehzeitalters, nach den verlorenen Momenten von Gemeinschaft, der Synchronisation von Nachbarschaften und Nationen und zappen durch individuelle und kollektive Erinnerungen. Trailer "Elegy for Television"
Produktion: Damian Rebgetz. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Münchner Kammerspiele, Gessnerallee Zürich. Unterstützt durch PLATFORM München. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds