Selbstoptimierung ist in aller Munde. Inwieweit beeinflusst also die verbreitete Forderung, permanent glücklich zu sein, unser Verhalten und unser Selbstverständnis? Dragana Bulut untersucht in ihrer ersten HAU-Koproduktion gemeinsam mit ihrem Team die Versprechen und Paradoxien der positiven Psychologie. Eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung des körperlichen wie seelischen Wohlbefindens spielt die Lebensberatung. In einer spielerischen Aneignung und Dekonstruktion verschiedener Coaching-Methoden stellt die Choreografin die individuellen Sehnsüchte der Kommerzialisierung und Instrumentalisierung des Glücks gegenüber und zeichnet ein verstörendes Bild von Individuen, die von sengender Traurigkeit verzehrt werden. Dragana Bulut führt mit dieser Arbeit ihre Inszenierung sozialer Choreografien fort, in denen sie der Frage nachgeht, auf welche Weise unsere Gefühle, Wünsche und Ängste kommodifiziert werden.
Im Anschluss an die Vorstellung am 11. Oktober findet ein Artist Talk mit Dragana Bulut und der Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin Ana Vujanović statt.