Der “Club 27” ist ein gleichermaßen furchteinflößendes wie faszinierendes Phänomen: Seine “Mitglieder“ – Künstler*innen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain oder Amy Winehouse – starben alle im Alter von 27 Jahren. In seiner ersten HAU-Koproduktion nimmt der Choreograf Enis Turan das Motiv der durch einen frühen Tod unsterblich gewordenen Idole auf und bezieht es auf die Konzepte von Vergänglichkeit in den Künsten. Werke der bildenden Kunst sind für die Ewigkeit gemacht, wie verhält es sich aber im Tanz? Als ein weiterführender Gedanke von vanitas und memento mori mit der hypothetischen Deklaration, das Leben und den Tanz nicht als vergänglich, sondern als bereits vergangen zu begreifen, öffnet sich ein Möglichkeitsraum der Zeitlosigkeit, in dem der Tod sein “tragisches” Gewicht und seine Relevanz verliert. Wie sieht dann der Tanz nach seinem Tod aus?