"Das Valeska Gert Monument", konzipiert und geleitet von Eszter Salamon und entwickelt in Zusammenarbeit mit der Künstlerin und Performerin Boglárka Börcsök und Lichtdesignerin Sylvie Garot, besteht aus einer Reihe von performativen Akten, deren Ausgangspunkt Leben und Werk der deutschen Künstlerin Valeska Gert bilden. Obwohl Teil der künstlerischen Avantgarde, wandte Gert sich schon kurz nach dem Aufkommen des Modernen Tanzes von diesem ab. In den frühen 1920er-Jahren entwickelte sie Performances, in denen sie Theater, Tanz, Kino, Dichtung und Gesang zu einer für die damalige Berliner Kabarettszene charakteristischen Mischung verband. Auch während der Naziherrschaft experimentierte sie in ihrer radikalen Kunst mit Gender und ethnischer, nationaler und stilistischer Identität, anders als berühmte Zeitgenossen, die sich dem herrschenden künstlerischen Zeitgeist unterwarfen. Ungeachtet ihrer ästhetischen Furchtlosigkeit und ihrer provokativen und anarchischen Intensität wurde Valeska Gerts Bedeutung für die Geschichte von Kunst, Tanz und Performance lange nicht gebührend gewürdigt.
Eszter Salamons MONUMENT-Reihe ist nicht in erster Linie ein Tribut oder ein Gedenken an die Vergangenheit, vielmehr geht es Salomon um einen anderen Umgang mit der Geschichte. Entsprechend geht es beim „Valeska Gert Monument“ nicht allein um Neuinterpretationen und historische Dokumentation. Gemeinsam mit Boglárka Börcsök übertragt sie eine künstlerische Energie aus der Vergangenheit in unsere heutige Zeit, indem sie Fragmente oder expressive Spuren aufgreift und halluzinativ wiederbelebt.
In diesem performativen Denkmal füllen Autobiografie und Fantasie historische Lücken, gleichzeitig wird durch Einfühlung ein Gefühl der Intimität geschaffen. Dieser spekulative Geschichtsansatz führt zu unerwarteten Bedeutungen und überraschenden Verwandtschaften mit der Gegenwart.