Mit “Double Portrait” und “Turning Solo” führt Isabelle Schad ihre Portrait-Serie fort, die darauf abzielt, die respektiven Rhythmen und Energiefelder über einen rein physischen Ansatz zu sehr eigenen, persönlichen Portraits zu formen.
“Double Portrait” – das Portrait für Przemek Kaminski und Nir Vidan – ist als Solo für zwei Persönlichkeiten, deren Körpern, Bewegungen und Rhythmen angelegt. Jeder der beiden fndet seine Verlängerung im andern. Der gemeinsame Raum bestimmt in unterschiedlichen Relationen Selbst und Gegenüber, Intimsphäre und Verantwortung, aufeinanderprallende Kräfte und Heftigkeit und schaft ein Netz von Interaktionen. Die Arbeit spielt mit Aspekten Frances Bacons Malerei, deren Komplexität der visuellen Rhythmen, deren Intensität und Unmittelbarkeit. Als Hybrid entfaltet sich ein Spannungsfeld zwischen Sinnlichkeit und Gewalt. Die Arbeit öffnet Zeitfenster, die still zu stehen scheinen und zugleich viel zu schnell vergehen; sie fragt nach der Beziehung zum Selbst, die sich im andern ausdehnt und von dort in die Welt.
“Turning Solo” - das Portrait für Naïma Ferré – basiert auf ihrer Faszination, sich lange am Stück drehen zu können. Im Dialog mit Naïmas Whirling Praxis steht Schads Research um Achsumdrehung und Gewichtsverlagerung, um innere Bewegung und deren Ausdehnung in die Welt, und um Energiefelder, die einen selbst und andere bestimmen. Eine zunächst minimalistisch angelegte Bewegungsstudie wird nach und nach zum schillernden Juwel, zur rotierenden Skulptur und zugleich zum choreographischen Porträt einer Tänzerin.