Joshua Serafin beschäftigt sich in der künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, psychologischen und physischen Brüchen, die durch Kolonialismus und Imperialismus entstanden sind. Für die Arbeit “PEARLS” lässt sich die*der Multimedia-Künstler*in von nicht-binären und fließenden Identitätskonzepten in den präkolonialen Philippinen inspirieren. Gemeinsam mit den Künstler*innen Lukresia Quismundo und Bunny Cadag legt Serafin das von der Kolonialkultur auferlegte, binäre Geschlechterkonstrukt ab und begibt sich auf die Suche nach den spirituellen Wurzeln der philippinischen Gesellschaft. Mit Blick auf die Kolonialgeschichte verhandeln die drei Performer*innen ihre vielfältige Geschlechteridentität als eine Idee von einem alternativen Entwurf für die Zukunft. “PEARLS” wird so zu einer heilenden Übung, welche Raum für Erfahrungen von queeren, transgender People of Color bietet und vermag schmerzhafte, dunkle Geschichten in etwas Schönes zu verwandeln: ähnlich wie Perlen, die sich durch Schleifpartikel aus Muscheln formen.
“PEARLS” ist der letzte Teil der Trilogie “Cosmological Gangbang”. Der zweite Teil “VOID” wurde im Juni 2023 im Haus der Kulturen der Welt gezeigt. Joshua Serafin ist außerdem Teil der Hauptausstellung der Venedig-Biennale 2024.