Animationsfilm
Dieser Animationsfilm des Künstlers Yorgos Konstantinou dokumentiert die “Werkstatt zur Enteignung und Vergesellschaftung des Wohnens”. In dieser Veranstaltung kamen im Oktober 2019 am HAU Hebbel am Ufer neun Stadt- und Mieter*inneninitiativen zusammen, um über ihr Engagement in der Nachbarschaft zu sprechen und verschiedene Vergesellschaftungsmodelle für das Wohnen gemeinsam weiterzudenken. Anlass war die Kampagne “Deutsche Wohnen & Co enteignen”, die im vergangenen Jahr 77.000 Unterschriften gesammelt hatte und die immer noch auf die rechtliche Prüfung des Berliner Senates wartet, damit das Volksbegehren in die nächste Phase übergehen kann. Diskutiert wurden die Fragen: Was machen wir mit den Wohnungen, wenn sie uns gehören? Was sind bereits gemachte Erfahrungen mit Re-Kommunalisierung? Was sind ideale Modelle gemeinschaftlicher Eigentumsverwaltung?
Die Veranstaltung, die im Rahmen des Festivals “Berlin bleibt! Stadt, Kunst, Zukunft” stattfand, war ein großer Erfolg. Unser Dank geht an die Initiativen und an das Publikum. Die Frage um die Zukunft des Wohnens ist selbstverständlich weiterhin aktuell, ihre große Brisanz zeigt sich in der aktuellen Zeit der Pandemie, in der die Wohnung der vorgeschriebene Aufenthaltsort ist und die Immobilienbranche bereits nach Entschädigung ruft.
Mit: AG Starthilfe (Kampagne Deutsche Wohnen & Co enteignen + Mieter*innenprotest Deutsche Wohnen), Bündnis Otto-Suhr-Siedlung + Umgebung, Kampagne Deutsche Wohnen & Co enteignen, Kotti & Co, Mieterbeirat Karl-Marx-Allee, Mieterrat Neues Kreuzberger Zentrum, Mieterprotest Kosmosviertel, Netzwerk kommunal & selbstverwaltet Wohnen, Stadt von Unten
Als Weiterführung der “Werkstatt zur Enteignung und Vergesellschaftung des Wohnens” sollte im April 2020 erneut eine Werkstatt unter dem Titel “#KeinHausweniger: Werkstatt für die Selbstverwaltung von Berliner Haus- und Kulturprojekten” stattfinden. Der Mietenwahnsinn betrifft schließlich nicht nur Wohnhäuser, sondern vor allem auch Haus- und Kulturprojekte in dieser Stadt, die zahlreich um ihre Existenz bedroht sind. Zentrale Initiativen aus der Kampagne #KeinHausweniger und darüber hinaus wollten über die Bedeutung von solidarischen und selbstverwalteten Orten für bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum, preiswerte Kultur, Schutz vor Diskriminierung und nachbarschaftliche Strukturen diskutieren. Das HAU Hebbel am Ufer veröffentlicht am 21. April die aktuellen Forderungen der Gäste auf HAU3000, erneut visualisiert von Yorgos Konstantinou.
Mit: Bucht für Alle, die einen alternativen Planungsentwurf für die Rummelsburger Bucht entwickelt hat; die (Jugend)Zentren Potse und Drugstore, die seit über 40 Jahren selbstverwaltet existieren; Liebig34, ein anarcha-queer-feministisches Hausprojekt, gegen die – wie auch gegen die Potse – aktuell eine Räumungsklage läuft; Lause bleibt!, ein Wohn-und Arbeitsort für kulturelle und politische Projekte, deren Mieter*innen gemeinsam für den Erhalt kämpfen; Moviemento, eines der ältesten Kinos Deutschlands, dessen Team selbst kaufen möchte, um die Räume zu erhalten.
Präsentiert im Rahmen von #HAUonline.