In seiner staatstheoretischen Analyse „De re publica“ unterscheidet Cicero sieben gelungene Überlebensformen in der geldlosen Gesellschaft: Jagen, Tauschen, Klauen, Betteln, Besetzen, Verzicht und Saufen.
Im Frühjahr 2014 beauftragte das ambitionierte Design-Magazin Reconquer einen Frankfurter Modefotografen, die antiken Motive mit arbeitslosen Opelanern ikonisch ins Heute zu übersetzen. Ebenfalls engagiert für das einwöchige Shooting in Bochum wurden ein Filmteam und eine Berliner Theaterpädagogin. Aufgabe der Pädagogin war es, den philosophischen Kontext zu vermitteln und durch tägliche Improvisationsübungen authentisches Auftreten der Arbeiter zu ermöglichen. Im Rahmen des regionalen Programms „Bergbau – Autos – Kunst!“ sollte dabei das kreative Potenzial der Kunst, gesellschaftliche Alternativen zu denken, nachhaltig aktiviert werden.
Das Projekt scheiterte auf allen Ebenen. Das Shooting wurde vorzeitig abgebrochen, Reconquer lehnte die Veröffentlichung ab. Auf Initiative des Kameramanns zeigt die Ausstellung, konzipiert für den ehemaligen Schlecker Bochum Goldhamme, die verbliebenen fünf Einzelmotive sowie ein aufschlussreiches Making-Of-Video der Produktion.
Trailer via vimeo
Eine Produktion im Auftrag von Das Detroit-Projekt, ein Projekt von Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr.