Eine Höhle als Allegorie der Hölle: Der Idee des Bösen auf der Spur sind La Veronal mit ihrem neuen Stück "Voronia". Ins Erdinnere haben sie sich auf ihren Recherchen begeben, in die tiefste Kaverne der Welt, die Krubera-Voronia-Höhle im georgischen Abchasien. Die Höhle als Dante'sche Hölle, tief unten und ewig: Wie Dunkelheit die Abwesenheit von Licht bedeute, so bedeute das Böse die Abwesenheit des Guten – eine kategoriale Unterscheidung, die allein für den Menschen von Belang sei, beruft sich die in Barcelona ansässige Künstlergruppe um Marcos Morau auf den Philosophien Augustinus. Um die Grenzen der Moral zu sichern, habe sich der Mensch Gott geschaffen, als Bewahrer des Guten, als moralisches Refugium. Doch Religion sei in den Händen von Gottes Statthaltern verkommen, so La Veronal: Im Namen Gottes zu töten, sei der Tod Gottes und des absoluten moralischen Systems. – Ein geographischer Ort als Ausgangspunkt für die künstlerische Erkundung einer Idee – dieser Ansatz hat La Veronal bekannt gemacht. Ihr surreal-philosophisches Städtestück mit Krimiplot, "Siena", gastierte im vergangenen Jahr bei Tanz im August; "Voronia" wurde nun vom Festival koproduziert. Tanz, Text und BiId verbinden sich hier in einer labyrinthischen Dramaturgie zu einem stets neu zu entschlüsselnden, nie ganz aufzulösenden Rätsel: "Voronia" gleicht einem Stationendrama, einer absteigenden Bewegung in wechselnden Bildern.
VVK-Angebot
Kombitickets für die Vorstellungen von La Veronal und der Korea National Contemporary Dance Company am 28. & 29.8. mit kostenlosem Bustransfer zwischen den Spielstätten sind erhältlich. Plätze nach Verfügbarkeit. Auf dieser Seite erhältlich.
Dauer: 70min
Eine Koproduktion von Festival Grec Barcelona, Hessisches Staatsballett Darmstadt – Wiesbaden, Tanz im August Berlin, Théâtre National de Chaillot und Mercat de les Flors
In Zusammenarbeit mit El Graner – Fàbrica de Creació
Uraufführung: Festival Grec Barcelona, 1. Juli 2015.
In Kooperation mit der Schaubühne am Lehniner Platz.