Label Noir

Emmett – Tief in meinem Herzen

Ein Theaterfilm über die Geschichte von Emmett Till, basierend auf einem Stück von Clare Coss, aus dem Amerikanischen von Christiane Buchner

  • Film
Deutsch /  Deutsche Gebärdensprache /  Mit englischen Untertiteln /  120 Min.

“Emmett − Tief in meinem Herzen” ist ein Film mit theatralen Elementen und erzählt die Geschichte des 14-jährigen Schwarzen Teenagers Emmett Till, der 1955 in Mississippi / USA Opfer eines rassistischen Mordes wurde. Dieser Mord gilt nicht nur als Initialzündung für das Civil Rights Movement in den USA, sondern auch für eine weltweite, öffentlich-mediale Auseinandersetzung mit Rassismus.

Emmetts Geschichte ist keine ausschließlich Schwarze oder Amerikanische Geschichte. Emmett musste sterben, weil er (vermeintlich) einer weißen Frau hinterher gepfiffen hatte, seine Mörder wurden von einer rein männlichen, rein weißen Jury freigesprochen, nur um wenig später in einem Interview den Mord offen zuzugeben. “Geschichten wie die von Emmett wiederholen sich auch in Deutschland und weltweit. Sie gehen uns alle an, sie sind die Geschichten jeder:s Einzelnen von uns. Fast 70 Jahre nach dem Mord an Emmett Till leben wir in einer Welt, die immer noch von rassistischen Strukturen geprägt ist. Wir leben in einer Welt, in der Schwarze auf offener Straße von weißen Polizisten ermordet werden; in der Schwarze, asiatisch, arabisch oder türkisch gelesene Menschen regelmäßig Opfer rassistisch motivierter Morde sind, während die breite Öffentlichkeit wegschaut, Zeugen eingeschüchtert werden und der Staat bei der Aufklärung dieser Verbrechen versagt und die Medien − auch Theater und Film − nach wie vor rassistische Stereotype und Klischees verbreiten, obwohl sie behaupten, sich zu verändern. Wir leben in einer Welt, in der Schwarze Fußballspieler:innen mit dem N-Wort benannt werden und Morddrohungen erhalten, wenn sie einen Elf-Meter verschießen. Wir leben in einer Welt in der Schwarze (deutsche) Perspektiven nach wie vor kaum erzählt, gesehen oder gehört werden − und genau deshalb erzählen wir, Label Noir, Emmetts Geschichte aus einer Schwarzen deutschen Perspektive und bringen sie als afrodiasporisches Ensemble auf die Leinwand.” (Label Noir)

Im Anschluss an die Premiere im HAU1 am 24.1. werden Label Noir zusammen mit Yugen Yah u.a. darüber sprechen, inwiefern “Emmett – Tief in meinem Herzen” neben einem zutiefst menschlichen Anliegen auch einen kulturpolitischen Auftrag erfüllt. Das Gespräch wird in DGS übersetzt. Hier gibt es einen Trailer in DGS.

 

Team

Regie: Lara-Sophie Milagro / Co-Regie: Dela Dabulamanzi / Schauspiel: Esmael Agostinho, Dela Dabulamanzi, Samia Dauenhauer, Agnes Lampkin, Lara-Sophie Milagro, Asad Schwarz-Msesilamba, Selam Tadese, Seedy Touray / Produzent:innen: Dela Dabulamanzi, Tibor Locher, Lara-Sophie Milagro / Filmische Adaption: Lara-Sophie Milagro / Dramaturgie: Katja Wenzel / Kamera: Kasimir Bordasch / 2. Kamera: Jide Akinleminu / 3. Kamera, Lichtkonzept: Janne Ebel / Bühnenbild: Lara-Sophie Milagro, Philip Kojo Metz / Kostüme: Geraldine Arnold / Garderobiere: Mario Lukic / Haare, Make-up: Layana Flachs / Assistenz Haare, Make-up: Guerdy Casimir / Requisite: Carol Jachtmann, Jasmina Michel / Filmmusik: Eric Maltz / Ton: Tim Müller / Tonassistenz: Rhys Anderson, Lucas Wojatschke / Choreografie: Mattis Nolte, Raphael Hillebrand / Musikalische Leitung, Arrangements: Markus Syperek / Stimmaufnahmen, Playback-Produktion: Leonardo von Papp / Videoanimation: Lara Gessner, Jonas Riemer / Colorgrading: Jonas Niemann / Schnitt: Kasimir Bordasch, Lara-Sophie Milagro / Mitarbeit Schnitt: Dela Dabulamanzi, Katja Wenzel / Regieassistenz: Selen Ericok / Aufnahmeleitung: Nici Brückner / Post-Produktion: N.N. / Produktionsleitung: We are hybrids – Judith König, Natascha Tertre / Ehrliche Arbeit – Elena Polzer / Rechtsberatung: Cornelia Bauer / Setassistenz, Fotos: Céline Rodrigues / Setassistenz: Lea Fassbender, Paul Mühlbach / Dolmetscher:innen: Oya Ataman, Eva Schoppmann / Webseite: Danielle Rosales / Catering: rootsradicals.berlin / Danksagung: Amadeu Antonio Stiftung, Konnekt Berlin, Oui.Jetzt! Jan Hoffmann, Johannes Suhm, Cornelia Bauer, John Gould Rubin, Lena Lessing,Benita Bailey, Zandile Darko, TJ Diallo, Giles Foreman, Johannes Hitzblech, Anna Dushime

Termine

Vergangen
  • Vorabpremiere
    Mo 24.1.2022, 19:00 / HAU1
  • Di 25.1.2022, 19:00 / HAU4
Zum Event auf HAU4
Hinweis:

Besuchshinweis: Der Film enthält Beschreibungen von Rassismus, Sexismus und (rassistischer/sexistischer) Gewalt. Physische Gewalt wird nicht direkt dargestellt. An einigen Stellen wird rassistische Sprache verwendet.

Zugang zu dieser Veranstaltung nach 2G-Plus-Regelung (vollständig geimpft + tagesaktuell negativ getestet ODER dreifach geimpft ohne zusätzlichen Test). Es gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske, auch während der Vorstellung. Die Veranstaltung ist im Schachbrett bestuhlt. Unser vollständiges Hygienekonzept können Sie hier nachlesen.

Credits

Produktion: Label Noir. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds, Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, NGO “QUI JETZT”, Amadeu Antonio Stiftung.

Spielorte

  • HAU1
    Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

    Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
    tickets@hebbel-am-ufer.de.

  • HAU4
    Digitale Bühne

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