Die neue Arbeit von Laila Soliman beruht auf Gerichtsprotokollen von 1919: Angeklagt waren englische Soldaten, die ein Bauerndorf in Oberägypten überfallen, die Frauen vergewaltigt und die Häuser niedergebrannt hatten. Zwölf Opfer der Vergewaltigungen hatten danach den Mut aufgebracht, vor Gericht als Zeuginnen aufzutreten. In “Zig Zig” erwecken fünf Performerinnen die inspirierenden und mutigen Frauen zum Leben. Mangels ägyptischer Quellen zu den Ereignissen stützt sich Soliman auf Gerichtsakten, die im Archiv des britischen Außenministeriums liegen. Die Regisseurin verbindet die Zeugenaussagen von damals mit aktuellen Diskussionen über “rape culture”. Warum werden sexuelle Übergriffe auf Frauen oft verharmlost, angezweifelt oder instrumentalisiert? Wie viel hat sich mit der Zeit wirklich geändert? Im Spiegel der aktuellen Situation von Frauen nicht nur in Ägypten, zeigt “Zig Zig” eindrücklich, was es heißt, der Willkür von Machthaber:innen ausgeliefert zu sein. Damals wie heute.