Ein Stück nach der Johannespassion von J. S. Bach kann nicht einfach die Figuren dieses Dramas, Jesus und seine Jünger, Pontius Pilatus etc., auf der Bühne darstellen. Gezeigt werden soll vielmehr, wie das Hören der Komposition, dieser “spektakulären Maschine”, die Körper der Zuschauer berühren, bewegen, verändern und erschüttern kann, wie die Tänzer in der spontanen räumlichen Organisation ihrer Emotionen und Bewegungen das Hören dem Sehen vorziehen. Vielleicht spielt sich das Drama einer jeden Passion gar nicht bei Jesus Christus ab, sondern auf Seiten der Zuhörer, die der von Gesang und Musik vermittelten, von Bach bearbeiteten Handlung folgen und geht damit von der Frage aus, wie eine Gemeinschaft, eine Verbundenheit, ein Zusammenleben geschaffen werden kann, dessen Werte es nicht mehr zu zelebrieren, sondern zu hinterfragen gilt – mittels des von der Musik ergriffenen Körpers. BACH / PASSION / JOHANNES ist nach “M!M” und “15 Variationen über das Offene” der dritte Teil einer Trilogie über das Zusammensein. Gemeinsam mit dem Berliner Solistenensemble Kaleidoskop präsentiert Chétouane eine bearbeitete Version der Bach’schen Musik mit vier Tänzern, einer Sängerin und sieben Musikern, die gemeinsam singend durch die Passion wandern.
Produktion: Johannespassion GbR in Zusammenarbeit mit Solistenensemble Kaleidoskop. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Kampnagel (Hamburg), Kaaitheater (Brüssel), Rencontres chorégraphiques internationales de Seine-Saint-Denis , Tanzquartier Wien, Maillon - Théâtre de Strasbourg / Scène européene, TAP - Théâtre Auditorium de Poitiers, Metz en Scène, Tanzhaus NRW, House on Fire mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union. Gefördert durch die Basisförderung Berlin/ Der Regierende Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und vom Fonds Darstellende Künste e.V./3-jährige Konzeptionsförderung aus Mitteln des Bundes. Mit Unterstützung der Rudolf Augstein Stiftung sowie Dock11/Eden*****Berlin.