“Das Grundlegende und Wichtigste ist: Die filmische Wahrnehmung der Welt. Weg frei für die Maschine!”
Max Linz und Mitstreiter*innen setzen sich mit der sowjetischen Filmavantgardegruppe Kinoki auseinander, deren revolutionäre Programmatik immer wieder neue Formationen kritischer Medienarbeit inspirierte. Entlang der Kinoki-Genealogie diskutieren die Ultra High Definition Kinoki – eine Gruppe mutierter Medienproduzent*innen – wo unter den gegenwärtigen Produktions- und Distributionsbedingungen noch ein freier Kanal sein könnte, der es erlaubt, das emanzipatorische Versprechen einer Analyse des Lebens wie es wirklich ist durch mobilisierte Kamera-Mensch-Hybride, doch noch einzulösen. Während für die sowjetische Filmavantgarde die Möglichkeit einer Durchdringung der Alltagswelt mit der Kamera noch euphorische Hoffnungen auszulösen konnte, steht sie heute im Dienste der totalen Aus- und Verwertung der Subjektivität. Unter dem Druck einer andauernden Gegenwart scheinen auch die Einstellungen sich nicht mehr wechseln zu lassen. Wann kann endlich wieder geschnitten werden? Wie lange müssen wir diese Einstellung noch aushalten?
Max Linz hat sich in seinen Arbeiten wie dem Kinospielfilm “Ich will mich nicht künstlich aufregen” (2014) und der Web-Serie “Das Oberhausener Gefühl” (2012) immer wieder mit historischen Formen politischer Filmästhetik, ihren gesellschaftlichen Bedingungen und ihrer gegenwärtigen Möglichkeit beschäftigt. Ultra High Definition Kinoki ist seine erste Arbeit für die Bühne.
Produktion: Max Linz. Eine Auftragsarbeit des HAU Hebbel am Ufer.