Unsere Individualität drückt sich durch das aus, was wir sagen, so die allgemeine Annahme. In ihrem Solo arbeitet Michelle Moura mit den Mitteln des Bauchredens daran, diese Zuschreibungen zu überstimmen und sich einer vorsprachlichen Welt hinzugeben. Ein chimärischer Körper bewegt sich in klanglichen Dissoziationen und Körperlandschaften, die mitunter grotesken Mechanismen folgen. Die Performance „verspricht“ sich der Vielstimmigkeit, wenn die Stimme vom Körper entkoppelt wird. Als Instanz zwischen Physis und Geist verlässt sie den Körper der Performerin, ohne ganz zu ihr zu gehören: besessen, vielleicht lebendig, vielleicht tot.