Mann oder Frau? Das ist in "MDLSX" von Beginn die Frage. Silvia Calderoni vollführt eine virtuose Gender-Performance, bei der sie Geschlechtergrenzen überschreitet, unterläuft, verwischt und letztlich ad absurdum führt. Die Schauspielerin nimmt uns mit auf die Reise zum eigenen Selbst, jenseits von Definitionen und Kategorisierungen. "MDLSX" ist eine Mischung aus Biografie und Fiktion, Theorie, Indiemusik und Homevideos. Die Kamera, oft von Silvia Calderoni selbst bedient, ist das äußere Auge. Aufdringlich und schonungslos, bleibt es in seinem Blick dennoch oberflächlich: Die komplexe, innere Wahrheit von "MDLSX" lässt sich nur bedingt abbilden. Fiktiv und persönlich, ist "MDLSX" die Suche nach einer neuartigen Form von Identität. Silvia Calderoni, die seit zehn Jahren der radikalen italienischen Theaterkompanie MOTUS angehört, experimentiert in "MDLSX" mit DJ-ing als Theaterformat. Wie eine Priesterin thront sie hinter ihrem DJ-Pult – als Verkünder*in eines Kults der fluiden Geschlechter-Identitäten. Mann oder Frau? Am Ende möchte man die Frage anders stellen: Ist das wirklich wichtig?
Produktion Motus 2015
In Zusammenarbeit mit La Villette - Résidence D’artistes 2015 Paris, Create To Connect (Eu Project) Bunker/ Mladi Levi Festival Ljubjana, Santarcangelo 2015 Festival Internazionale Del Teatro In Piazza, L’arboreto - Teatro Dimora Di Mondaino, Marche Teatro
Mit der Unterstützung von Mibact, Regione Emilia Romagna
Dauer 80 Minuten