Interrobang

Müller-Fon

  • Dialog
Eine rothaarige Person in Lederjacke steht in einer gelben Telefonzelle, an der außen „Müller-Fon“ geschrieben steht.

“Andererseits ist durch nichts erwiesen, dass der Mensch auf der Erde das herrschende Lebewesen ist. Vielleicht sind es ja die Viren, und wir sind nur Material, eine Art Kneipe für die Viren. Der Mensch als Kneipe – auch das ist nur eine Frage der Optik.”
– Heiner Müller (1989)


Im “Müller-Fon” wird Heiner Müller zu neuem Leben erweckt und ist einen Monat lang rund um die Uhr für das Publikum telefonisch erreichbar. Halb Mensch, halb Telefoncomputer äußert sich der Autor zu verschiedensten Themengebieten der Gegenwart: von sozialer Ungleichheit über die Krise Europas bis hin zur gegenwärtigen Theaterlandschaft. Per Tastenwahl können die Anrufer:innen ihren Austausch mit Heiner Müller individuell gestalten. Seine politische Weitsicht und die ungebrochene Aktualität der Aussagen bilden dabei die Gesprächsbasis. 

Interrobang haben mit der Analyse, O-Ton-Montage und Digitalisierung des umfangreichen Müller-Audiomaterials eine künstliche Heiner-Müller-Intelligenz erschaffen, die gespenstisch und befremdlich auf die Texte und Interviews Heiner Müllers zurückblickt und sie für die Gegenwart und Zukunft neu konfiguriert.

Team

Konzept: Interrobang / Realisation: Till Müller-Klug und Nina Tecklenburg / Programmierung: Florian Fischer, Georg Werner / Soundbearbeitung: Friedrich Greiling / Grafik: Jürgen Fehrmann

Termine

Vergangen
Do 1.4.2021, 19:00 / HAU4
Hinweis:

Im Anschluss bis 30.4.2021 in der HAUthek verfügbar.

Credits

Das “Müller-Fon” ist eine Weiterentwicklung der Installation “Die Müllermatrix”, eine Auftragsarbeit des HAU Hebbel am Ufer, 2016 aufgeführt im Rahmen des Festivals “HEINER MÜLLER! Was jetzt passiert, ist die totale Besetzung mit Gegenwart”. Mit freundlicher Genehmigung von henschel Schauspiel Theaterverlag Berlin.

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