Kuratiert von: Anguezomo Mba Bikoro, Aouefa Amoussouvi, Saskia Köbschall / Kuratorische Assistenz: Ragil Huda / Management: Tine Elbel
“Der ‘Resiliency Garden’ ist eine Neuinterpretation des Raums und ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn Schwarze Menschen die Kontrolle über den Raum übernehmen und ihn als Katalysator für Freiheit, Selbstheilung und Befreiung regenerieren. Der Garten ist eine Hommage an eine Zukunft, die uns allen dient und nicht nur einigen wenigen.” – Duron Chavis (urbaner Landwirt, Pädagoge, Change-Maker)
Der dritte Tag des Programms beleuchtet Schwarze ökologische Visionen und die zentrale Rolle Schwarzer Gemeinschaften in verschiedenen Teilen der Welt im Kampf für radikale ökologische Gerechtigkeit. Die Gäste erkunden die Überschneidung von (Anti-)Rassismus und Umweltgerechtigkeit, die Bedeutung der Landwirtschaft in dekolonialen Kämpfen und die Macht neuer Natur- und Umweltvorstellungen.
Programm
16:00-18:00
Workshop “Food of the Gods: Cosmology, History and Biology of Cacao” mit Aouefa Amoussouvi
Anmeldung über tickets@hebbel-am-ufer.de
19:00-20:45
Panel mit J.T. Roane, Duron Chavis and Ama Josephine Budge, moderation: Anguezomo Mba Bikoro
21:00-22:00
“Queerdom” – Performance von House of Brownies
Mit “Queerdom” präsentiert das House of Brownies ein erstes eigenständiges, abendfüllendes Werk als komplexe, aber inklusive Versuchsanordnung. Das Hamburger Kollektiv schafft einen eigenen Raum, der die Binarität von Backstage und Bühne auf den Kopf stellt. Ein formales Experiment, in dem Ordnungen aufgelöst werden. So entstehen neue Formen des Zusammenseins, Fragen der Authentizität und Identität werden auf bewegende Weise neu formuliert. In der anschließenden Gala machen alle Darsteller*innen das, was sie am besten können: Sie präsentieren ihre Kunst. Doch das Kollektiv wirbelt viel mehr binäre Ordnungen durcheinander: Geschlecht, Race, Klasse und verschiedene Tanzstile.
22:00, CAN Bar
Afterparty mit DJ-Set von Nissa (SLIC Unit)
Die Beteiligten
Ama Josephine Budge ist eine spekulative Autorin, Künstlerin, Kuratorin und Genussaktivistin, deren Arbeit intime Erkundungen von Schwarzsein, Kunst und queerer Ökologie umfasst. Ama ist Initiatorin des Apocalypse Reading Room Projekts, Mitglied des “Queer Ecologies” Kollektivs mit Hari Byles und Linden K. McMahon und Lead Artist des MycoLective Projekts mit den Chisenhale Studios und Feral Practice. Ama ist Doktorandin in psychosozialen Studien bei Dr. Gail Lewis an der Birkbeck University of London. Ihre Forschung verfolgt einen queeren, dekolonialen Ansatz, um den Klimakolonialismus in Afrika südlich der Sahara herauszufordern, mit einem besonderen Fokus auf inhärent umweltfreundliche Genusspraktiken in Ghana.
Duron Chavis ist ein Gemeindeaktivist und Gründer des Richmond Noir Market, des McDonough Community Garden und des Gesundheits- und Wellness-Festivals “Happily Natural Day”. Chavis begann seine Karriere in der Gemeinde erst als Freiwilliger und dann als Mitarbeiter des “Black History Museum and Cultural Center of VA”. Im Jahr 2003 gründete er das viel beachtete “Happily Natural Day” Festival, eine Wochenendveranstaltung, die jährlich sowohl in Richmond als auch in Atlanta stattfindet und sich auf kulturelles Bewusstsein, Gesundheit, Wellness und sozialen Wandel konzentriert. Gegenwärtig koordiniert Chavis innovative und dynamische Initiativen rund um die Themen urbane Landwirtschaft und Ernährungssicherheit auf kulturell relevante Weise. Im Jahr 2009 rief Chavis den Richmond Noir Market ins Leben, einen samstäglichen Bauernmarkt, der sich an einkommensschwache Gemeinden in Richmond Virginia richtet, die vom USDA als Lebensmittelwüsten bezeichnet werden. 2012 wurde der McDonough Community Garden ins Leben gerufen, ein städtisches Landwirtschaftsprojekt, das den nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln, gärtnerische Therapien und den Schutz der Umwelt fördert.
J.T. Roane ist Assistenzprofessor für Africana Studies und Geografie und Andrew W. Mellon-Lehrstuhlinhaber für globale Rassengerechtigkeit am Institut für das Studium der globalen Rassengerechtigkeit an der Rutgers University. Er hat an der Columbia University in Geschichte promoviert und ist 2008 Absolvent des Carter G. Woodson Institute an der University of Virginia. Sein Buch “Dark Agoras: Insurgent Black Social Life and the Politics of Place” wurde 2023 bei New York University Press veröffentlicht. Roanes kurzer Experimentalfilm “Plot” wurde vom Princeton Crossroads Fellowship unterstützt. Derzeit ist er auch Mitglied von Just Harvest-Tidewater, einer von Indigenen und Schwarzen geführten Organisation, die sich durch politische und praktische Bildung für Ernährungssouveränität und Gerechtigkeit in der historischen Plantagenregion von Virginia einsetzt.
House of Brownies ist ein internationales Künstler*innenkollektiv. Seine Teilnehmenden fanden sich in Hamburg über den Tanz und ihre gemeinsamen Erfahrungen mit dem Braun- und Schwarzsein in Deutschland. Sie befinden sich auf einer nicht enden wollenden Selbstfindungsreise der Queerness und teilen ihre Reise und ihre Kunst über ihre Social-Media-Plattformen.
Nissas Stil ist beeinflusst von Soul, Disco und frühem Rap, den ihre Eltern ihr nahebrachten, den Pop- und RnB-Hymnen, die sie als Teenager verehrte, und den dunklen Klängen aus Atlanta, Houston und Memphis, die durch die Schlafzimmerwände ihres Bruders sickerten. Ihre Musik, die Bass- und Clubmusik aus der ganzen Welt vereint, ist eine vielfältige Soundcollage mit internationalen Perlen.
Kuratiert von: Anguezomo Mba Bikoro, Aouefa Amoussouvi, Saskia Köbschall / Kuratorische Assistenz: Ragil Huda / Management: Tine Elbel
Gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. In Kooperation mit HAU Hebbel am Ufer, Chimurenga und Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Teil der Ausstellung “The Roots of Our Hands Deep as Revolt: Entangled Colonialities of the Green” im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (18.11.2023–14.01.2024).
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.