Kuratiert von: Anguezomo Mba Bikoro, Aouefa Amoussouvi, Saskia Köbschall / Kuratorische Assistenz: Ragil Huda / Management: Tine Elbel
Die Verstrickungen der kolonialen Geschichte mit der grünen Bewegung in Deutschland werden bis heute übersehen. Viele ihrer Ableger wie ökologischer Landbau, Veganismus, Yoga, Körperkult, Fitness und Nachhaltigkeit wirken wie moderne Trends, entstanden aber Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Lebensreformbewegung. Die Lebensreformer*innen postulierten eine “Rückkehr zur Natur” als zukunftsweisendes und avantgardistisches Unterfangen, das die (weißen) Körper von den “Zwängen der Zivilisation” befreien würde. Die gleiche Verbindung zur Natur wurde jedoch oft als Rechtfertigung für die Beherrschung und Ausbeutung der kolonisierten Völker und ihres Landes benutzt. Tag 1 des Programms untersucht, wie diese Diskrepanz Körperpolitik und Umweltdiskurse bis heute prägt.
Programm
19:00-20:45, HAU2
Panel mit Dr. Morcedai Ogada, Zara Zandieh und Kwesi Aikins, Moderation: Saskia Köbschall
Film-Screening “Zamani” (Zara Zandieh)
Deutschland, 2022, 11:50 Min.
21:00-22:00, HAU2
“What the Body Remembers” – Performance von Amora C. Bosco
22:00-00:00 / CAN Bar
Afterparty mit DJ-Set von Mandy aka Bad Puppy
Die Beteiligten
Mordecai Ogada ist ein kenianischer Raubtierökologe und Naturschutzwissenschaftler, der seit über 20 Jahren in Kenia und anderen Teilen Afrikas in der Naturschutzpolitik und -praxis tätig ist. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Entschärfung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier, den Schutz von Raubtieren, den gemeinschaftsbasierten Naturschutz, die Wildtierpolitik, die Ökologie von Feuchtgebieten und die Naturschutzerziehung. Dr. Ogada ist der Autor von “The Big Conservation Lie” (2017), einem Buch über Kenia, das er gemeinsam mit John Mbaria verfasst hat. Zara Zandieh ist ein*e in Berlin geborene*r und lebende*r Filmemacher*in. Die Geschichten, die in Zaras Projekten erzählt werden, sind einem dekolonialen queeren Blick gewidmet, der die Komplexität und die vielschichtigen Darstellungen von postmigrantischen und marginalisierten Subjekten in poetische Erzählungen verwebt.
Amora C. Bosco ist eine vielseitige kenianische Künstlerin (Schriftstellerin, Dichterin, Performerin) und Aktivistin, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihre Mission ist es, das Leben von Afrikaner*innen und der afrikanischen Diaspora zu stärken und positiv zu verändern, indem sie Themen wie soziale Gerechtigkeit, kulturelle Überschneidungen, Gesundheit und Bildung durch kreatives Schreiben, Geschichtenerzählen und Performance-Kunst anspricht. Amora Bosco ist die Pionierin des “Poetry_Lab”, eines umfassenden Mentor*innenprogramms für BIPoC-Autor*innen in Berlin.
Bad Puppy ist eine transfeminine creature aus Iztapalapa (Mexico-City). Bad Puppys Sets sind ausgewachsene Perreo-Raves, bei denen zu klassischen Reggeaton-Vocals mit massivem Techno-Beat getanzt werden kann, um wenigstens zeitweise sorglos zu sein.
Kuratiert von: Anguezomo Mba Bikoro, Aouefa Amoussouvi, Saskia Köbschall / Kuratorische Assistenz: Ragil Huda / Management: Tine Elbel
Gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. In Kooperation mit HAU Hebbel am Ufer, Chimurenga und Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Teil der Ausstellung “The Roots of Our Hands Deep as Revolt: Entangled Colonialities of the Green” im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (18.11.2023–14.01.2024).
Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an
tickets@hebbel-am-ufer.de.
Aktuelle Hinweise für Ihre Anreise:
Im Moment befindet sich am Halleschen Ufer eine Baustelle zwischen Wilhelmstraße und U-Bahnhof Möckernbrücke. Es gibt einen geteilten Ersatzweg für Fußgänger*innen (rechts) und Radfahrer*innen (links), der durch eine gelbe Bodenlinie markiert ist. Die Auto-Fahrbahn ist auf einen Fahrstreifen verengt.
Anreise HAU2 über U Hallesches Tor:
Wenn Sie vom U-Bahnhof Hallesches Tor kommen, müssen Sie ab der Kreuzung Wilhelmstraße / Hallesches Ufer einen Ersatz-Gehweg benutzen, der mit einem Bauzaun von der Fahrbahn abgetrennt ist – der tatsächliche Gehweg ist im Moment gesperrt. Achtung: der Ersatzweg wird auch von Fahrradfaher*innen genutzt. Fußgänger*innen halten sich am besten rechts. Für sehbehinderte oder blinde Besuchende empfehlen wir deshalb aktuell, mit einer Begleitperson ins HAU zu kommen.
Anreise HAU2 über U Möckernbrücke:
Wenn Sie den U-Bahnhof Möckernbrücke verlassen, bleiben Sie bitte bis zur Kreuzung Hallesches Ufer / Großbeerenstraße auf dem Gehweg auf der Kanalseite – der gegenüberliegende ist aktuell wegen Bauarbeiten gesperrt.