Das atmosphärisch dichte Konversationsstück zählte im Frühjahr 2012 zu den ersten Arbeiten, die auf die Katastrophe vom 11. März 2011 künstlerisch reagierten. Sieben Frauen leben in einem Ort namens “Dorf”. Eines Tages ziehen Wolken auf. Es geht das Gerücht um, von ihnen gehe ein bedrohlicher Fluch aus. Eine alte Frau erscheint in der örtlichen Bibliothek und löst einen Tumult aus, indem sie laut ausruft, dass man auf keinen Fall vom Regen nass werden dürfe. Die Protagonistinnen durchlaufen einen schmerzlichen, konflikthaften Verständigungsprozess. Sollen sie glauben, was man sich erzählt? Ist es besser, den Ort zu verlassen?
“Current Location” markiert eine neue Phase in Okadas Theaterarbeit. Anders als in den vorwiegend bewegungsorientierten Produktionen zuvor, setzt der Regisseur hier ganz bewusst eine fiktionale Handlung und dramatische Figuren ein. Es entsteht ein dörflicher Kosmos, durchsetzt mit Science-Fiction-Elementen und einer apokalyptischen Note.
Im Rahmen von "Japan Syndrome - Kunst und Politik nach Fukushima"
Produktion: chelfitsch in Zusammenarbeit mit precog (Tokyo). Koproduktion: Doosan Art Center (Seoul). Im Auftrag von KAAT (Kanagawa Arts Theater, Yokohama) 2012.