Mit Nikita Dhawan, Dorte Lena Eilers, Joana Tischkau
Moderation: Esther Boldt, Philipp Schulte
Wer erhält eine Öffentlichkeit, auf der Bühne oder im journalistischen Diskurs? Wessen Stimmen prägen die Debatte sowohl im Theater als auch in seiner Kritik, und über welche Formen des Theaters wird überhaupt berichtet? Die Akademie für zeitgenössischen Theaterjournalismus vernetzt engagierte Kulturjournalist*innen aus unterschiedlichen Medien, befragt redaktionelle Routinen und Praxen und setzt sich dabei mit den Entwicklungen in aktuellen Theaterformen auseinander. Jetzt bietet das HAU den Akteur*innen ein öffentliches Podium.
Ausgehend von einer Lecture der Politikwissenschaftlerin Nikita Dhawan diskutieren die Journalistin Esther Boldt und der Theaterwissenschaftler Philipp Schulte mit der Choreografin und Performerin Joana Tischkau und der Journalistin Dorte Lena Eilers. Sie gehen unter anderem den Fragen nach, welche Funktion Skandalisierungsprozesse im Feld des Kulturjournalismus einnehmen und wie sich gängige Aufmerksamkeitsökonomien verschieben lassen.
Nikita Dhawan ist Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Dresden. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind globale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Demokratie und Entkolonialisierung. 2017 erhielt sie den Käthe-Leichter-Preis für herausragende Leistungen in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie für die Unterstützung der Frauenbewegung und die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter. Sie erhielt zahlreiche internationale Gaststipendien. Ausgewählte Publikationen: “Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence” (2007); “Reimagining the State: Theoretical Challenges and Transformative Possibilities” (Hrsg., 2019); “Rescuing the Enlightenment from the Europeans: Critical Theories of Decolonization” (im Erscheinen). Im Jahr 2023 erhielt sie die Gerda-Henkel-Gastprofessur an der Stanford University und das Thomas Mann Fellowship.
Joana Tischkau ist freischaffende Choreografin und Performerin. In ihren Arbeiten versucht sie, die Absurdität und Willkür diverser Unterdrückungsmechanismen aufzuzeigen, und bedient sich dabei an postkolonialen Theorien, feministischen Diskursen und popkulturellen Phänomenen. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Berlin. Ihre Inszenierung “Playblack” wurde 2019 Im Rahmen von “Alles ist Material. 20 Jahre ‘Postdramatisches Theater’” am HAU gezeigt. 2020 folgte das “Deutsche Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music”, ein Ausstellungs- und Veranstaltungsformat mit Anta Helena Recke, Elisabeth Hampe und Frieder Blume.
Dorte Lena Eilers ist Professorin und Leiterin des Masterstudiengangs „Kulturjournalismus“ an der Hochschule für Musik und Theater München in Kooperation mit der Theaterakademie August Everding. Zudem arbeitet sie als Kulturjournalistin, überwiegend in den Sparten Musik und Theater vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Zuvor war sie von 2007 bis 2021 Redakteurin, zuletzt Chefredakteurin von Theater der Zeit. Sie ist Mitglied im Kuratorium des Fonds Darstellende Künste und im Beirat der Zeitschrift „junge bühne“ und war in diversen Jurys tätig (u.a. beim Theaterpreis des Bundes und den Mülheimer Theatertagen). Publikationen (als Mitherausgeberin) u.a. über Frank Castorf, Dimiter Gotscheff, das bulgarische Theater und neue deutschsprachige Dramatik. Zuletzt ist ihr Gesprächsband “backstage TSCHEPLANOWA” erschienen.
Die Akademie für zeitgenössischen Theaterjournalismus ist ein Projekt des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Das HAU3 ist leider nicht barrierefrei. Das Theater ist über das Treppenhaus erreichbar (3. Stock). Aufzugnutzung ist nach Absprache möglich. Damit wir unter diesen Gegebenheiten optimalen Service bieten können, wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per Email an tickets@hebbel-am-ufer.de. Rollstuhlfahrer*innen bitten wir, ihren Besuch bis spätestens einen Tag vor der Vorstellung anzumelden. Wir danken für Ihr Verständnis.