Er habe Geschichten erfunden und sei dabei in der Realität gelandet, so Jean-Luc Godard, "aber hinter der Realität ist wieder Fiktion". Ingmar Bergman meinte: "Nur das Vergängliche bleibt." Während das Theater per se eine vergängliche Kunst ist, wollen Filmregisseure zumeist ihre Zeit und ihre Erfahrung für die Ewigkeit festhalten. Der argentinische Theaterautor und Regisseur Mariano Pensotti bringt ein Projekt über vier Kinomacher auf die Bühne: Es geht um die Filme, an denen sie arbeiten, die Leben, die sie in dieser Zeit leben, und um die Stadt, in der sich all diese Geschichten ereignen und spiegeln. Buenos Aires ist hier sehr präsent als eine singuläre Stadt mit extremen Kontrasten. Ihre Bewohner, so scheint es zumindest, geben gern vor, etwas anderes zu sein als das, was sie sind. Kurze, ineinander verschränkte Fragmente führen vor, wie die Lebensumstände der Macher ihre Filmprojekte beeinflussen oder die Entwicklung und die Realisierung der Filmgeschichten die konkreten Existenzen ihrer Regisseure transformieren. Fünf Schauspieler in zahlreichen Rollen erzählen all dies simultan. Es entsteht virtuoses Film-Theater – ganz ohne den Einsatz von kinematografischen Gestaltungsmitteln.
Koproduktion: Grupo Marea, Complejo Teatral de Buenos Aires, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Wiener Festwochen, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Holland Festival, Theaterformen (Hannover), Festival d’Automne (Paris)