Johann Sebastian Bachs Cellosuiten werden zu den Höhepunkten der westlichen Musikgeschichte gezählt. Ihre erfindungsreiche Architektur, ihre tänzerische Rhythmik und zeitlose Schönheit wirken bis heute. Anne Teresa De Keersmaekers Affinität zu Bach zeigte sich schon in verschiedenen früheren Produktionen. Die Tänzerin und Choreografin strebt nach einer choreografischen Handschrift, die die Essenz der musikalischen Sprache des Komponisten zu erfassen versucht. In einer Choreografie für fünf Tänzer:innen, darunter De Keersmaeker selbst, werden in dieser Produktion die sechs Suiten, ausgeführt von dem weltberühmten Cellisten Jean-Guihen Queyras, bearbeitet, befragt und getanzt. Die faszinierende Symbiose von Musik und Tanz enthüllt sowohl das Wesen jeder einzelnen Suite für sich wie auch ihre Wechselwirkung in der Gesamtheit des Zyklus.